Nachdem in drei Bundesländern bereits genderneutrale Schreibweisen mit Sternchen, Doppelpunkt und Unterstrich an Schulen verboten sind, haben Hessen und Bayern erweiterte Verbote für Schulen und Verwaltung angekündigt. Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD in Hessen sind sogar explizit Hochschulen genannt. Wie das mit der Freiheit von Forschung und Lehre zusammenpasst?
Die Protagonisten geben sich als Freiheitskämpfer gegen eine imaginäre Genderpflicht: Es solle »kein verpflichtendes Gendern geben«, so Markus Söder, Boris Rhein möchte, »dass niemand an einer Hochschule oder in einer Schule (…) schlechtere Noten erhält, weil er beispielsweise auf das Gendersternchen verzichtet.« Nur gibt es das gar nicht.
Sprech- bzw. Schreibverbote ausgerechnet von jenen, die anderen gerne eine »Verbotskultur« unterstellen. Mit Scheinargumenten diskriminierungsfreie Sprache zu verbieten, ist Populismus – und Wasser auf die Mühlen von AfD & Co. Voll daneben!
Birthe Haak