Die PPR 2.0 kommt! Das Instrument für eine bedarfsgerechte Krankenhauspflege wird zum 1. Juli eingeführt. Das ist unser Verdienst. Die Beschäftigten der Krankenhäuser haben das mit ihrer Gewerkschaft ver.di in einem mehr als zehnjährigen Kampf gegen viele starke Widerstände durchgesetzt. Die großen Streiks für Entlastung, die öffentlichkeitswirksamen Aktionen, die unzähligen Gespräche mit politisch Verantwortlichen – all das hat zu unserem Erfolg geführt. Das ist ein Grund zum Feiern.
Die Mitte Juni veröffentlichte Verordnung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist ein entscheidender Schritt zu mehr Personal und Entlastung. Künftig weiß jeder, wie viel Personal für eine gute Pflege auf den Stationen gebraucht wird. Das ist betrieblich wichtig, aber auch für unsere weitere Arbeit. Denn bis ein verbindlicher Plan zur Angleichung der Ist- an die bedarfsgerechte Soll-Besetzung beschlossen ist, lassen wir nicht locker. Wir lassen Politik und Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung; die Entlastung muss auf den Stationen tatsächlich ankommen!
Die Erfahrung – unter anderem mit den Personalvorgaben in psychiatrischen Einrichtungen – zeigt: Es braucht Verbindlichkeit. Werden die Vorgaben nicht eingehalten, muss es Folgen haben. Denn eine gute Versorgung hängt maßgeblich davon ab, dass genug qualifiziertes Personal eingesetzt wird. Das gilt für alle Berufsgruppen. Auch hier bleiben wir dran. Krankenhaus ist Teamarbeit.
Damit die Krankenhäuser das alles leisten können, brauchen sie eine ausreichende Finanzierung. Die Pläne zur Krankenhausreform müssen noch kräftig nachgebessert werden. Die geplante Vorhaltevergütung ist der richtige Schritt, sie darf aber nicht von Fallzahlen abhängig sein. Die versprochene Entökonomisierung muss kommen. Eine gute Versorgung in der Stadt und auf dem Land ist das Ziel.
Gewerkschaft wirkt. Mit Ausdauer und Entschlossenheit machen wir weiter.
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