Die gut 900 Beschäftigten der Hannoveraner DRK-Kitas wollen nicht länger benachteiligt werden. Zunächst ging es ihnen um die Übernahme der 2022 für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst erreichten Verbesserungen. Doch die Verhandlungen liefen zäh. »Es war klar: Wir kommen nur weiter, wenn wir uns zusammen bewegen – und genau das haben wir getan«, erklärt die Heilerziehungspflegerin Julia Kröplin, die sich in der ver.di-Tarifkommission engagiert.
Die ver.di-Aktiven nutzten im Juni 2023 zwei Warnstreiktage, um in allen 62 Einrichtungen Gespräche zu führen. Mit durchschlagendem Erfolg: Insgesamt rund 100 Kolleg*innen traten ver.di bei, inzwischen ist die Mehrheit organisiert. Um größere Streiks zu vermeiden, akzeptierte der Arbeitgeber eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro und die fast vollständige Übernahme der Regelungen für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).
»Es war und ist viel Überzeugungsarbeit nötig, aber es lohnt sich«, betont Julia Kröplin. Sie und ihre Kolleg*innen fordern jetzt die volle Angleichung an die Entgelte im TVöD sowie die dort vereinbarte Lohnerhöhung von 200 Euro plus 5,5 Prozent. »Wir wollen schließlich nicht nur den halben, sondern den ganzen Kuchen.« Die Mehrheit der Belegschaft sieht das genauso: Über 500 Kolleg*innen haben die Forderungen per Unterschrift unterstützt.