ver.di fordert bundeseinheitliche Teststrategie und mehr Schutz für Beschäftigte in den Kindertageseinrichtungen
Pressemitteilung Berlin, 09.02.202. Anlässlich der morgen stattfindenden Bund-Länder-Konferenz fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wie schon seit Monaten, den Schutz der Beschäftigten in Kindertagesstätten, Eltern und Kinder zu erhöhen und bundesweit einheitliche Regelungen einzuführen.
"Das Ende der Pandemie ist noch nicht abzusehen und auch sinkende Infektionszahlen dürfen uns nicht verleiten, jetzt unvorsichtig zu einem Regelbetrieb in den Kitas überzugehen", betont die stellvertretene ver.di Vorsitzende Christine Behle.
Der Bund sollte endlich eine bundesweite Teststrategie auflegen, die durch regelmäßige Schnelltests der Beschäftigten sicherstellt, dass sich das Virus nicht unerkannt verbreitet, fordert die Gewerkschafterin. Bei erkannten Infektionen sei sofort die Testung auf die gesamte Kita auszudehnen. Gerade die Ausbrüche in Kitas mit der Mutation B 1.1.7 hätten gezeigt, wie schnell das Virus um sich greife.
"Gleichzeitig sind alle Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die die Arbeitsschutzverordnungen vorsehen. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf auf Seiten der Arbeitgeber. Warum sich die Arbeitgeber oftmals nicht von Betriebsärzten und Arbeitssicherheitskräften beraten lassen und mit ihnen gemeinsam Maßnahmen entwickeln, ist uns ein Rätsel. Das halten wir für grob fahrlässig", so Behle. Noch immer fehle es an geeigneten Maßnahmen, wie medizinische Mund-Nase-Bedeckungen sowie eine Entzerrung der Schichtpläne.
Außerdem bekräftigt Behle die Forderung nach einem verlässlichen Stufenplan für alle Kitas und Horte. "Öffnungen und Schließungen müssen von den Inzidenzen in der Region und dem Infektionsgeschehen in der Einrichtung abhängig sein. Hier sind endlich verbindliche Werte festzulegen, die den Trägern, Fachkräften und Eltern Sicherheit geben und auch Anreize setzen, gemeinsam in einer Region niedrige Inzidenzen zu erreichen, um das alltägliche Leben für alle Bereiche sicherzustellen."
Zwiegespalten sei sie in Bezug auf die gerade in Kraft getretene Impfverordnung, so die ver.di-Vize: "Es ist als Erfolg zu bewerten, dass jetzt alle Fachkräfte der Kinder -und Jugendhilfe im Impfplan Berücksichtigung finden. Für einen verlässlichen Betrieb der Einrichtungen ist es jedoch notwendig, dass die Beschäftigten so früh wie möglich geimpft werden."
ver.di erwartet von den morgigen Beratungen ein einheitliches und abgestimmtes Vorgehen des Bundes und der Länder.
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