Der rassistische Terror von Hanau, die Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke, die Hetze der AfD – kein Schritt weiter! Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Sozialwesen zeigen Gesicht gegen Rassismus, für Solidarität und Menschlichkeit.
Aktiv werden: aufstehen-gegen-rassismus.de
ver.di Bundesverwaltung
»Hetzreden, wie die der AfD, vergiften das gesellschaftliche und politische Klima. Sie bieten den ideologischen Überbau für Morde wie in Hanau. Wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben aus der Geschichte gelernt: Kein Fußbreit den Faschisten! Keine Macht für Parteien, die Menschen gegeneinander aufhetzen und unsere Republik zerstören wollen. Ob im privaten Bereich, im Betrieb oder auf der Straße – wir protestieren gegen Hass und Hetze. Und wir stärken den sozialen Zusammenhalt, indem wir uns für soziale Sicherheit und einen handlungsfähigen Staat einsetzen, indem wir gute Tarifverträge durchsetzen und prekäre Beschäftigung eindämmen. Wir setzen alle unsere Mittel ein, um dem Rassismus den Nährboden zu entziehen.«
Sylvia Bühler leitet den ver.di-Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
»In unserem Beruf sollten wir alle Menschen gleich gut behandeln, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Aussehen. Das ist mein ethischer Anspruch. Schon von daher müssen wir dem Rechtsextremismus entschlossen entgegentreten und dürfen rechten Verschwörungstheorien keinen Raum lassen.«
Carina Borzim, Ärztin
»Im Krankenhaus arbeiten Menschen aus vielen Nationen zusammen – zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Da hat Rassismus keinen Platz. Wir halten zusammen. Kollegial und solidarisch gegen Ausländerfeindlichkeit und jegliche Ausgrenzung.«
Wahed Tofik, Kälte- und Klimatechniker
»Der Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund in Krankenhäusern liegt deutlich über dem Durchschnitt anderer Branchen. Ohne diese Kolleginnen und Kollegen würden die Kliniken sofort zusammenbrechen. Rassismus, egal in welcher Form, ist immer scheiße und hat weder in der Uniklinik Mannheim noch sonst wo etwas zu suchen.«
Jugend- und Auszubildendenvertretung der Uniklinik Mannheim
»Wenn Menschen vor Krieg und Verfolgung fliehen, finde ich das absolut nachvollziehbar. Wer von uns würde in so einer Situation anders handeln? Dass Parteien aus dem rechten Spektrum das ausnutzen und Unfrieden säen, ist gesellschaftlich nicht zu akzeptieren. Als Rettungsdienstler sehen wir täglich menschliches Leid, sorgen für Sicherheit und wollen ein friedliches Miteinander. Die Gesellschaft muss ein klares Signal senden: gegen Gewalt, für Toleranz und Achtung gegenüber allen Menschen!«
Norbert Wunder, Rettungsassistent
»Rassismus ist Gift für den solidarischen Zusammenhalt. Gerade das Gesundheits- und Sozialwesen basiert auf dem sozialen Miteinander. Wenn migrantische Beschäftigte, zum Beispiel durch einen unsicheren Aufenthaltsstatus, unter Druck gesetzt werden können und deshalb zu schlechteren Bedingungen arbeiten müssen, schadet das allen. Deshalb treten Gewerkschaften für gleiche Rechte ein. Unabhängig von ihrer Herkunft wollen Beschäftigte gute Arbeitsbedingungen, eine angemessene Entlohnung, ein gutes Leben. Wenn sie zusammenhalten, können sie das gemeinsam erreichen.«
Romin Khan, Referent für Migrationspolitik in der ver.di-Bundesverwaltung
»Wir im Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten täglich mit Menschen. Gerade hier muss klar sein, dass es für Rechtspopulismus und Rassismus keinen Platz gibt. Wir müssen den Mut haben, gegen rechtes Gedankengut den Mund aufzumachen und Haltung zu zeigen. Für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sollte das ohnehin selbstverständlich sein.«
Angelika Schwarz, Sozialpädagogin
»Rechts ist laut. Dadurch entsteht der Eindruck, als sei das die Mehrheit. Das ist sie aber nicht. Wir, die Rassismus und Ausgrenzung ablehnen, sollten lauter und öffentlich wahrnehmbarer werden.«
Klaus Geffken, Krankenpfleger
»Die Ereignisse von Hanau haben uns alle bestürzt. Es macht mich fassungslos, dass Menschen ermordet werden, weil sie anders aussehen. Wir haben eine Mahnwache vor dem Kasseler Rathaus organisiert und es war rührend, wie viele Menschen gekommen sind. Das macht mir Mut.«
Gadaer Alzeregaoui, Kauffrau für Bürokommunikation
»Alle Menschen sind gleich. Das habe ich von Kindesbeinen an gelernt. Aber irgendwann musste ich erkennen, dass das längst nicht alle so sehen. Ich erlebe, wie zum Beispiel geistig behinderte Menschen ausgegrenzt werden. Das darf nicht sein.«
Fenia Wolff arbeitet auf einer Psychiatrie-Station für Menschen mit intellektuellen Entwicklungsstörungen.
»Es gibt in unserer Gesellschaft schon lange ein Problem mit Rassismus. Jetzt haben diverse Politiker den Nährboden dafür geschaffen, dass die Leute Dinge sagen, die sie sich früher nicht getraut hätten. Diesem Alltagsrassismus und den rechten Hetzern müssen wir entgegentreten – ob in der Öffentlichkeit oder im Betrieb.«
Jasmin Elsässer, Krankenschwester B.A. angewandte Pflegewissenschaft
»Im Nationalsozialismus wurden geistig behinderte Menschen als „unwertes Leben“ betrachtet und umgebracht. So etwas darf es nie wieder geben. Gegen den Faschismus müssen wir gemeinsam aufstehen.«
Alexander Ulmer, Krankenpfleger in einer psychiatrischen Einrichtung