Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwochmittag (5. Juli 2023) im Bundeskabinett in Berlin noch über den Haushalt diskutiert, sind seine Länderkolleg*innen bereits zur Gesundheitsministerkonferenz in Friedrichshafen angereist. Und auch die Demonstrant*innen sind schon da: Wo sonst Touristinnen und Touristen flanieren, fordern heute mehrere hundert Beschäftigte aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Psychiatrien, Rettungsdiensten und anderen Gesundheitseinrichtungen lautstark mehr Personal.
»Mehr von uns ist besser für alle«, hallt es über die malerische Uferpromenade. Wenn auf den Stationen und in den Bereichen mehr Beschäftigte eingesetzt werden, hilft das auch den Patient*innen und der Versorgungsqualität, so die Botschaft. Dafür brauche es einheitliche und bedarfsgerechte Personalvorgaben. »Der Personaleinsatz und die Versorgungsqualität dürfen nicht davon abhängen, ob man in Friedrichshafen oder Flensburg wohnt«, fordert Sylvia Bühler, die im ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen zuständig ist.
Vor allem ver.di-Aktive aus den südlichen Bundesländern sind nach Friedrichshafen gekommen, um für eine Neuausrichtung der Gesundheitspolitik zu demonstrieren. Doch beteiligt sind viele weitere Kolleg*innen aus allen Teilen des Landes. Mehr als 2.500 Beschäftigte haben ihre persönliche »SOS«-Botschaft an den Bodensee geschickt, in der sie ihre Arbeitssituation und die Folgen der Personalnot schildern. Sie sollen an die Landesminister*innen übergeben werden, die am Nachmittag bei der ver.di-Kundgebung Stellung zu den Forderungen beziehen wollen. Ob Bundesminister Lauterbach rechtzeitig kommen kann, ist ungewiss. Sicher ist: Er wird den Unmut der Beschäftigten mitbekommen.
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