Campus-Zeitung: Was hat Gewerkschaft mit Personalrat zu tun?

Christina Meier: Das gehört für mich untrennbar zusammen. Nur mit einer starken Gewerkschaft im Rücken können wir wirklich etwas bewegen. Und unsere Beteiligungsrechte gut einsetzen. Die Organisation bietet viel konkrete Unterstützung, beispielsweise Seminare über Personalratsarbeit. Wichtig ist aber vor allem, sich mit anderen vernetzen zu können. Schließlich bewegen wir uns an unserer Universität nicht im luftleeren Raum, sondern haben überall die gleichen Themen. Ich weiß, dass viele motivierte Menschen hinter mir stehen. Die Stärke der Organisation gibt mir Sicherheit.

Was kann man gemeinsam bewegen?

Grundsätzlich haben Gewerkschaft und Personalrat immer die Interessen der Beschäftigten im Blick. Dabei arbeiten wir Hand in Hand. Allerdings ist die Frage, auf welcher Ebene wir uns bewegen. Höhere Löhne zum Beispiel kann nur die Gewerkschaft in Tarifverhandlungen durchsetzen. Darüber hinaus bestimmen wir selbst ja mit, welche Themen wir in die Organisation tragen. Mit Blick auf die nächste Tarifrunde zeichnet sich bei einer Befragung gerade ab, dass die Arbeitszeit ein großes Thema wird. Auch wir beraten immer öfter Beschäftigte, weil sie ihre Arbeitszeit reduzieren wollen. Dabei müssen sie jedoch Einkommensverluste in Kauf nehmen. Weniger arbeiten bei vollem Lohn, das kann nur die Gewerkschaft durchsetzen.

Worauf kommt es an?

Uns alle eint der Wille, etwas zu verändern. Alleine kann ich wenig durchsetzen, anders sieht es aus, wenn wir viele sind. Ich denke an das Bild von dem kleinen Fisch, der vom großen Fisch gefressen wird. Aber wenn sich viele kleine Fische zum Schwarm zusammenschließen, sind sie viel mächtiger. Wichtig ist, dass viele Menschen sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen wollen – auch im Personalrat. Wir suchen dringend Nachwuchs und freuen uns über neue Leute, die Lust haben, eine starke Interessenvertretung zu bilden.