Tarifrunde der Länder 2021

    Studierende mischen mit

    17.11.2021

    Derzeit läuft die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder. Was das mit den Studierenden zu tun hat? Eine ganze Menge. Denn es geht auch um die Arbeitsbedingungen an Hochschulen und damit um die Rahmenbedingungen fürs Studium. Zudem erwartet ver.di, dass über einen bundesweiten Tarifvertrag für studentische Beschäftigte verhandelt wird. Um Schluss zu machen mit schlechter Bezahlung, extrem kurzen Vertragslaufzeiten und Kettenbefristungen!

    Die »Sachmittel« wehren sich

    Ohne die rund 150.000 studentischen Beschäftigten würde an den Hochschulen nicht viel laufen. Dennoch führen manche Unileitungen sie nicht einmal unter Personal, sondern als »Sachmittel«. Außer in Berlin sind sie weder durch Tarifverträge noch durch die betriebliche Mitbestimmung geschützt. Doch jetzt setzen sich die »Sachmittel« zur Wehr! Mit ihrer Gewerkschaft ver.di fordern die Betroffenen, dass auch die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen studentischer Beschäftigter per Tarifvertrag geregelt werden. An die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat ver.di die Erwartung formuliert, dass sie sich zu Verhandlungen über einen solchen Tarifvertrag verpflichtet. Dass dies nun Thema am Verhandlungstisch wird, ist den vielen Aktionen der vergangenen Monate zu verdanken. Es ist ein erster wichtiger Schritt, den Anliegen studentischer Beschäftigter Gehör zu verschaffen.

    Jetzt gilt es, noch ein paar Schippen draufzulegen. Mit Solidaritätsstreiks bringen sich studentische Beschäftigte in die Tarifbewegung ein. Studierende solidarisieren sich und beteiligen sich an den Aktionen. Zugleich machen sie ihre eigenen Anliegen zum Thema. Mach mit! 

    veröffentlicht am 17. November 2022

     

    Statement

    Heidi Heil ist Studentin an der Uni Hamburg und aktiv bei TVStud Hamburg.
    © Kay Herschelmann
    Heidi Heil

    »Super, dass ein Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten bei den Verhandlungen mit den Ländern zum Thema gemacht wird. Studentische Beschäftigte an Hochschulen brauchen dringend bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung. Sonst können nur diejenigen an der Uni arbeiten, die finanziell von ihren Eltern unterstützt werden. Das befördert die Elitenbildung und ist grundfalsch. Jetzt wollen wir mit einer guten Beteiligung an den Warnstreiks und Aktionen ein starkes Zeichen setzen und insgesamt zu einem guten Tarifergebnis beitragen.«

     

    Statement

    Pauline Kracht ist Studentin an der Leibniz-Universität Hannover.
    © ver.di
    Pauline Kracht

    »Die Tarifrunde der Länder betrifft auch mich als Studentin ganz unmittelbar. Denn die Arbeitsbedingungen der Landesbeschäftigten an den Hochschulen und Universitäten haben große Auswirkung auf mein Leben: Sie beeinflussen meine Studienbedingungen. Als Studentin profitiere ich davon, wenn Dozierende weniger Druck aufgrund von Befristungen haben und deswegen ihrem Lehrauftrag besser nachkommen können oder zum Beispiel mehr und gut bezahltes Personal im Prüfungsamt arbeitet. Deswegen ist es für mich logisch, die Kolleg*innen zu unterstützen, indem ich Gewerkschaftsmitglied bin – und mich an Aktionen beteilige.«

     

    Statement

    Sabine Giese, Studentin der Hochschule Leipzig, ist Sprecherin der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) und aktiv bei TVStud.
    © privat
    Sabine Giese

    »Diese Tarifrunde ist für uns schon bewegend. Viele Studis verfolgen die Verhandlungen auf heißen Kohlen. Zum ersten Mal haben wir einen ganz direkten Bezug. Wir haben unsere Erwartung nach einem Tarifvertrag für studentische Beschäftigte in die offiziellen Verhandlungen hineingetragen. Das ist ein erster kleiner Erfolg. Viele Studis haben dadurch erlebt, dass sie etwas bewegen können und ihr Engagement ganz konkret Früchte trägt. Jetzt hoffen wir, dass sich endlich etwas verändert!«

     

    Weiterlesen

    1/12