Diakonie Hessen

    An kritischem Punkt

    10.11.2020

     
    Der tarifpolitische Ausschuss von ver.di für die Diakonie Hessen zeigt sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen der Altenhilfe
    © ver.di
    Der tarifpolitische Ausschuss von ver.di für die Diakonie Hessen zeigt sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen der Altenhilfe

    Tarifverhandlungen für die Altenpflege an kritischem Punkt

    Seit nunmehr sieben Verhandlungsrunden zwischen ver.di und dem Dienstgeberverband der Diakonischen Altenhilfe Hessen kämpfen die betroffenen Arbeitnehmer*innen weiterhin um einen Tarifvertrag. Vor einem Jahr starteten die Verhandlungen mit dem neu gegründeten diakonischen Altenpflegeverband in Hessen. Der Beginn war holprig, aber die ver.di-Kolleg*innen waren guter Dinge, endlich Verbesserungen für ihre Arbeit durchsetzen zu können.

    Eine herbe Enttäuschung brachte der durch die Arbeitgeberseite als hochwertig gepriesene Entwurf eines Entgeltrahmens. Ein Rahmen, der bei näherer Betrachtung nur als völlig unzureichend zu bewerten war. Dieser liegt nämlich etwa 15 Prozent unterhalb des TVöD-Niveaus.

    Nicht verhandlungsfähig

    Verständlich war deshalb die klare Positionierung der ver.di-Tarifkommission: »Dieses »Angebot« ist nicht verhandlungsfähig. «Verständlich ist dies vor allem auch deshalb, weil weitere Themen immer noch nicht mit der Arbeitgeberseite abschließend verhandelt sind. Dazu gehören so wichtige Bereiche wie der Umfang des Erholungsurlaubs, der Krankengeldzuschuss oder die Altersvorsorge.

    Zu Recht also eine herbe Enttäuschung für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen in der Altenhilfe der Diakonie Hessen. Nicht nur in Hessen warten die Beschäftigten in der Altenhilfe auf eine erhebliche Verbesserung ihrer Löhne und Arbeitsbedingungen. Die warmen Worte, die landauf landab auch von den Diakonie-Chefs gegenüber den arbeitenden Menschen in der Altenpflege in Sonntagsreden formuliert werden, kann dort niemand mehr hören. Wertschätzung muss sich in konkretem Handeln ausdrücken.

    Gemeinsame Sache für die Altenpflege

    Die Erwartung der ver.di-Tarifkommission kann nicht missverstanden werden: Ein verhandlungsfähiges Angebot, das den Beschäftigten und ihrer schweren Arbeit gerecht wird, muss auf den Tisch. Bis zum 30. November 2020 haben die Arbeitgeber Gelegenheit darüber nachzudenken, wie sich Wertschätzung, Würde und Respekt in der Altenpflege mit einem guten Tarifvertrag ausdrücken lässt.

    Für die betroffenen Beschäftigten aber bedeutet dies, das Nachdenken der Arbeitgeber mit kräftigen Aktionen zu befördern. Die Arbeitgeber täten gut daran, einen Tarifvertrag mit ver.di abzuschließen, der Signalwirkung für die Altenpflege in Hessen und darüber hinaus haben kann. Es würde zeigen, dass sie die Zeichen der Zeit begriffen haben und mit ver.di gemeinsam die notwendigen Schritte für eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen in der Altenhilfe gehen. ver.di kämpft bereits dafür.

    #GemeinsameSache Mehr Informationen dazu unter www.gemeinsamesache.verdi.de

     

    Erschienen im Kirchen.info Nr. 36

     

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