ÖFFENTLICHER DIENST UND CARITAS

Caritas: Aktiv für höhere Löhne

Tarifrunde bei Bund und Kommunen
25.01.2023
Kirchen, Diakonie und Caritas: Zusammen geht mehr


Die Preise für Energie, Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs steigen rasant. Vielen fällt es zunehmend schwer, mit ihrem Gehalt über die Runden zu kommen. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes haben sich deshalb in der laufenden Tarifrunde auf den Weg gemacht, einen Inflationsausgleich zu erkämpfen. Sie fordern 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Und für Auszubildende  monatlich 200 Euro mehr. Was die Kolleg*innen im öffentlichen Dienst mit ihrer ver.di durchsetzen, bestimmt in der Regel auch die Lohnentwicklung bei der Caritas. Deshalb bringen sich die Caritas-Kolleg*innen in die Tarifbewegung ein.

 

Am 24. Januar haben die Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen begonnen. Was die Gewerkschaft ver.di hierbei herausholt, ist auch Grundlage dafür, wie die fast 700.000 Beschäftigten der Caritas in Zukunft bezahlt werden. Die Löhne und Arbeitsbedingungen in den katholischen Wohlfahrtseinrichtungen werden zwar nicht in Tarifverhandlungen, sondern in der Arbeitsrechtlichen Kommission festgesetzt. Dennoch setzt der im öffentlichen Dienst  erkämpfte Tarifabschluss den Rahmen, der in der Arbeitsrechtlichen Kommission in der Regel größtenteils nachvollzogen wird. Eine erfolgreiche Tarifrunde bei Bund und  Kommunen ist daher auch für die Beschäftigten der Caritas entscheidend.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat die von den ehrenamtlichen Mitgliedern der ver.di-Tarifkommission beschlossenen Forderungen als »inakzeptabel« zurückgewiesen. Insbesondere den Mindestbetrag von 500 Euro monatlich lehnen die Arbeitgeber ab. Dabei brauchen gerade die Beschäftigten der unteren und mittleren Entgeltgruppen – die am stärksten unter der Inflation leiden – eine kräftige Lohnerhöhung. Diese bewirkt der Mindestbetrag.

Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig eine gut funktionierende Daseinsvorsorge ist. Beschäftigte in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wurden für ihre Leistungen zu Recht beklatscht. Und jetzt sollen sie mit Reallohnverlusten abgespeist werden? Das darf nicht sein – weder im öffentlichen Dienst noch bei den Wohlfahrtsverbänden.

 
Thomas Rühl, Sprecher der Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbands

»Die Preisexplosion macht allen zu schaffen. Insbesondere den Beschäftigten der unteren und mittleren Entgeltgruppen fällt es zunehmend schwer, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die richtige Antwort darauf sind deutliche Lohnerhöhungen, wie sie ver.di aktuell bei Bund und Kommunen fordert. Diese Tarifrunde ist auch für die Caritas von immenser Bedeutung, denn was im öffentlichen Dienst durchgesetzt wird, bestimmt die Lohnentwicklung auch bei uns. Deshalb rufe ich alle Caritas-Beschäftigten auf, sich mit den Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst zu solidarisieren und aktiv zu werden. Zusammen geht mehr!«

 




Zusammen geht mehr
– dieses Motto der Tarifrunde gilt auch für die Beschäftigten der Caritas. Gemeinsam streiten wir für ein gutes Tarifergebnis, das letztlich allen zugutekommt. Da für die Caritas nicht unmittelbar verhandelt wird, kann hier nicht gestreikt werden. Doch es gibt vielfältige weitere Möglichkeiten, die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes zu unterstützen – solidarisch und im eigenen Interesse.

Das könnt ihr als Caritas-Beschäftigte tun:

  • Sprecht mit euren Kolleg*innen über die Forderungen und erklärt, warum ein guter Tarifabschluss auch für euch entscheidend ist.

  • Bringt euch in Debatten ein, warum die Daseinsvorsorge wichtig ist und gut bezahlt werden muss. Das Gesundheits- und Sozialwesen braucht gute Bedingungen.

  • Mit der Unterstützung der Tarifrunde im öffentlichen Dienst macht ihr euch selbst stark. Verfasst Solidaritätserklärungen, postet Fotos und Unterstützungsbotschaften, malt Transparente und Plakate, zeigt Flagge und geht zu den Kundgebungen und Demonstrationen der Kolleg*innen
    aus dem öffentlichen Dienst.

  • Macht euch stark, macht mit bei ver.di, der durchsetzungsfähigen Interessenvertretung für Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.

 
Forderungsgrafik (1.080x1.080)


veröffentlicht/aktualisiert am 25. Januar 2023

 

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