DigiIKIK (Digitalisierung – Krankenhaus – Interaktion – Kompetenz) soll Beschäftigte von Krankenhäusern im digitalen Wandel stärken. Dafür entwickeln Beschäftigte, Arbeitgeber und betriebliche Interessenvertretungen gemeinsam neue Strategien der Personalarbeit. Das Projekt wird im Rahmen des Programms ´Zukunftsfähige Unternehmen und Verwaltungen im digitalen Wandel` durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Es läuft über einen Zeitraum von drei Jahren.
»Wir hoffen, am Ende des Projektes einen Instrumentenkoffer in den Händen zu halten, der dazu beiträgt, dass die Digitalisierung zum Vorteil der Beschäftigten genutzt wird«, sagt Uwe Ostendorff, der das Projekt bei ver.di verantwortet. Die Digitalisierung berge viel Potential zur Entlastung der Beschäftigten. Derzeit könne es für das Personal aber noch zu Mehrarbeit durch EDV- gestützte Maßnahmen kommen, die nicht optimal in die Arbeitsrealität einpasst sind. Dass betriebliche Digitalisierungsstrategien und Personalarbeit häufig nur unzureichend aufeinander abgestimmt seien, betont auch Michaela Evans vom Institut Arbeit und Technik (IAT), dem Projektträger des DigiKIK. »Die betriebliche Personalarbeit im Krankenhaus muss künftig vorausschauender, individuell-flexibler und partizipativer organisiert sein,« sagt sie.
»Mitbestimmung schafft eine Win-Win-Situation.«
Für Uwe Ostendorff sind Arbeitsentlastung und Qualifizierung der Beschäftigten die Hauptziele des Projektes DigiKIK. Und so sieht er in innovativen Arbeitskonzepten auch die Möglichkeit die Arbeit im Krankenhaus aufzuwerten. »Mitbestimmung schafft zudem eine Win-Win-Situation,« sagt Uwe Ostendorff. »Wenn die Beschäftigten stärker in die Digitalisierungsprozesse eingebunden werden, können sie ihre Bedürfnisse und Erfahrungen besser einbringen. Angeschaffte Technik erleichtert dann tatsächlich den Arbeitsalltag. Und auf der Unternehmensseite können so Fehlinvestitionen vermieden werden,« so der Gewerkschaftssekretär.
Gemeinsam mit vier Praxispartnern (Asklepios Westklinikum Hamburg GmbH, Asklepios Kliniken Langen-Seligenstadt GmbH, Klinikum Osnabrück GmbH sowie LVR-Klinik Viersen) werden im Projekt DigiKIK zunächst schon vorhandene Kompetenzen und Digitalisierungsmaßnahmen erhoben. Im Anschluss werden dann Strategien für eine vorausschauende Personalarbeit erarbeitet, bei der individuelle Kompetenzentwicklung und eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung für die Beschäftigten im Mittelpunkt stehen. Mit der sogenannten Ideenbörse werden außerdem die Beschäftigten in den Betrieben ins Projekt DigiKIK eingebunden. Ab dem Sommer 2020, steht dann die Umsetzung der entwickelten Strategien an. Uwe Ostendorff freut sich auf eine spannende Zeit und zukunftsweisende Ideen, die in der Folge auch auf die Personalarbeit weiterer Krankenhäuser übertragen werden sollen.
Für DigiKIK haben sich als Projektträger das Institut Arbeit und Technik (IAT), Westfälische Hochschule (Gelsenkirchen) sowie als Projektpartner das BIG - Bildungsinstitut im
Gesundheitswesen gGmbH (Essen), das Bildungswerk ver.di in Niedersachsen e.V. (Region Osnabrück), die Hochschule Neubrandenburg (HSNB) und die Agentur WOK (Berlin)
zusammengeschlossen.
Die Förderung des Projektes DigiKIK erfolgt über die Förderrichtlinie „Zukunftsfähige Unternehmen und Verwaltungen im digitalen Wandel“, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) unter dem Dach der ´Initiative Neue Qualität der Arbeit` (INQA) initiiert hat. INQA ist eine Initiative, in der sich Verbände und Institutionen der Wirtschaft, Unternehmen, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungsträger, Kammern und Stiftungen gemeinsam mit der Politik für eine neue, nachhaltige Arbeitskultur einsetzen – entlang der Themenfelder Personalführung, Gesundheit, Wissen & Kompetenz sowie Chancengleichheit & Diversity. Weitere Informationen unter www.inqa.de