Foto-Petition

Gesicht zeigen für gute Arbeit und Versorgung im Krankenhaus
25.09.2020
Gesicht zeigen: Foto-Petition der Krankenhausbeschäftigten

Spätestens in der Corona-Pandemie ist allen klar geworden: Die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten sind von existenzieller Bedeutung. Um der hohen Verantwortung gerecht werden zu können, braucht es: genug Personal, eine auskömmliche Finanzierung und gute Teamarbeit. Für diese Ziele zeigen wir Klinikbeschäftigte mit einer Foto-Petition Gesicht. Wir fordern von der Bundesregierung:

  • Verbindliche Vorgaben für genug Personal!
  • Bedarfsgerechte Finanzierung statt Pauschalen!
  • Ein Krankenhaus – eine Belegschaft!

Wer diese Forderungen unterstützen wollte, konnte uns in den vergangenen Wochen ein Foto schicken. Über 12.000 Fotos sind so zusammen gekommen. Verteilt auf 30 große Transparente haben wir sie am 30. September in Berlin Bundesgesundheitsminister Jens Spahn präsentiert. Mehr dazu hier.

 

 
Protest bei der Gesundheitsministerkonferenz am 30.09.2020 in Berlin: Mit dabei sind Fotos von 12.500 Beschäftigten

Mit der Fotopetition zeigen alle Krankenhausbeschäftigten auch: Wir halten nicht still! Deshalb ist sie ein wichtiges Signal um zu zeigen: Klatschen reicht nicht, wir wollen echte Veränderung! Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben!

Zur Zeit finden auch die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst statt, auch dort gibt es eine Fotopetition. Ihr habt die Chance auf gleich zwei Ebenen Druck zu machen für ein gerechteres Krankenhaus. Alle Informationen dazu und die Beteiligungsmöglichkeiten findest du hier.

 

 

Zu den Forderungen im Einzelnen:
Verbindliche Vorgaben für genug Personal!

 
Gesicht zeigen für verbindliche Vorgaben für genug Personal!

Das entscheidende Problem in den Krankenhäusern ist der Personalmangel. Er gefährdet die Sicherheit der Patient*innen und die Gesundheit der Beschäftigten. Die enorme Arbeitsverdichtung der vergangenen Jahre treibt viele aus ihrem Beruf oder in Teilzeit. Wir brauchen diese Kolleg*innen für eine gute Versorgung. Um verlässliche Dienstpläne, Pausen und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu ermöglichen, muss mehr Personal in die Kliniken. Dafür sind verbindliche Vorgaben nötig. Mit der PPR 2.0 liegt ein gemeinsam von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und der Gewerkschaft ver.di entwickeltes Instrument vor. Es regelt eine bedarfsgerechte Personalausstattung im Pflegedienst der Krankenhäuser und muss von der Bundesregierung noch in dieser Legislaturperiode in Kraft gesetzt werden. Auch alle anderen Berufsgruppen sowie die Psychiatrien und Reha-Kliniken brauchen am Bedarf orientierte Personalstandards.

Eine bessere Personalausstattung ist auch für die Sicherung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung zentral. Diese braucht Zeit. Es muss genug qualifiziertes und freigestelltes Ausbildungspersonal zur Verfügung stehen, das bei der Ermittlung der Personalvorgaben berücksichtigt wird. Gute Standards der betrieblichen Ausbildung müssen für die Träger gesetzlich verpflichtend sein und für alle Berufe refinanziert werden. Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Deshalb sind gute Ausbildungsbedingungen entscheidend.

Bedarfsgerechte Finanzierung statt Pauschalen

 
Gesicht zeigen für eine bedarfsgerechte Finanzierung statt Pauschalen

Die Finanzierung der Krankenhäuser über Fallpauschalen hat zu erheblichen Fehlentwicklungen geführt. Die Kliniken drücken die Kosten wo sie nur können – vor allem beim Personal. Das ist gefährlich für Patient*innen und Beschäftigte. Auf der einen Seite machen kommerzielle Konzerne so Gewinne, die sie für Zukäufe nutzen oder an ihre Eigentümer ausschütten. Auf der anderen Seite müssen kommunale und freigemeinnützige Krankenhäuser schließen, obwohl sie gebraucht werden. Im Gesundheitswesen muss der Versorgungsbedarf im Vordergrund stehen, nicht der Erlös. Die Finanzierung über Fallpauschalen (DRGs) in somatischen und über pauschalierte Tagesentgelte (PEPP) in psychiatrischen Einrichtungen gehört abgeschafft. Stattdessen muss sie sich nach dem tatsächlichen Bedarf richten, inklusive der nötigen Vorhaltekosten.

Ein Krankenhaus – eine Belegschaft

 
Gesicht zeigen gegen Ausgliederung

Krankenhäuser funktionieren nur mit Teamarbeit. Doch um Kosten zu drücken, spalten Kliniken Belegschaften auf, indem sie Tätigkeiten in Tochtergesellschaften ausgliedern oder an externe Firmen vergeben. Das erschwert die Zusammenarbeit, die Versorgungsqualität leidet. Der Gesetzgeber muss deshalb klarstellen, dass alle Leistungen vom Krankenhaus selbst erbracht werden müssen. Wir fordern, dass alle Beschäftigten im Krankenhaus wieder in einem Betrieb arbeiten – zu den gleichen guten und tariflich abgesicherten Bedingungen, mit einer einheitlichen und durchsetzungsstarken betrieblichen Interessenvertretung. Wir stehen zusammen!

Zeig auch du Gesicht für gute Arbeit und Versorgung im Krankenhaus.

 

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