Berlin, 11. August 2020 – Einkommenszuwächse von über 10 Prozent in zwei Jahren – das haben die Beschäftigten des Klinikums Magdeburg gGmbH zusammen mit ver.di und dem Arbeitgeber in der am 10. August zu Ende gegangenen Tarifrunde vereinbart. „Das vorliegende Ergebnis ist, kurz gesagt, dass was sich die Beschäftigten am Klinikum in diesem Jahr wirklich verdient haben und was ihnen für die kommenden Jahre die seit langem notwendige Anerkennung vermittelt. Der Applaus in Zeiten von Corona war richtig und tat sicher gut“, sagt Thomas Mühlenberg, der ver.di-Verhandlungsführer. „Die Aufwertung ihrer Arbeit im Rahmen guter Tarifverträge ist das stärkere und materiell auch spürbare Signal. Die Beschäftigten waren und sind nah dran am Pandemiegeschehen und machen Tag für Tag in dieser besonderen Situation einen guten Job“, so Mühlenberg.
Konkret sieht der Tarifabschluss folgende Tariferhöhungen und Sonderzahlungen vor
Krankenhäuser müssen vor allem für die Kranken da sein
ver.di und der Arbeitgeber sind sich auch in einem weiteren Punkt einig: Die politischen Diskussionen zur Krankenhauslandschaft in den letzten Monaten zeige deutlich, dass das System der Finanzierung der Krankenhäuser und die Krankenhausplanung überdacht werden müsse. Es seien politische Entscheidungen notwendig, die die finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser samt Personal sichern und die anerkennen, dass die Aufgaben der Krankenhäuser vor allem Aufgaben der Daseinsvorsorge sind.
ver.di hat mit dem Klinikum St. Georg in Leipzig eine Tarifeinigung für die Angestellten des nichtärztlichen Dienstes erzielt. Die Einigung umfasst Tariflohnsteigerungen von insgesamt 5 Prozent innerhalb der nächsten acht Monate, die Zahlung einer Pflegezulage von 120 Euro monatlich sowie die Gewährung von Zusatzurlaubstagen für Beschäftigte im Schichtdienst. Zur weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird im Klinikum ab 2024 die 39-Stunden-Woche umgesetzt. Die Ausbildungsvergütungen werden im Pflegebereich auf das Niveau im öffentlichen Dienst angehoben und weitere Ausbildungsgänge in den Tarifvertrag für die Auszubildenden integriert. ver.di bewertet besonders den Einstieg in die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit als positiv, denn damit konnte nicht nur die jahrelange Differenz zu den Kolleg*innen in den alten Bundesländern verringert werden, die Arbeitsbedingungen wurden auch zusammen mit der Erhöhung des Zusatzurlaubes deutlich verbessert. Das Ausbildungspaket mit der Vergütung, zwei zusätzlichen Prüfungsvorbereitungstagen im zweiten Ausbildungsjahr und der Aufnahme der Krankenpflege-Hilfe sowie der operations- und anästhesietechnischen Assistenz ist ebenfalls erreicht.
ver.di Bundesverwaltung