Pressemitteilung, Berlin, 14.08.2020. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt auch für Beschäftigte der Krankenhäuser einen Corona-Bonus in Aussicht gestellt hat. "Krankenhausbeschäftigte sind von der Corona-Pandemie besonders betroffen", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. "Sie haben großartig mitgezogen und sich auf einen Ansturm an COVID-19-Patienten eingestellt, der bisher Gott sei Dank in Deutschland verhindert werden konnte." Der Bonus solle eine Anerkennung sein, ein Dankeschön für hohen Einsatzwillen - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Eine solche Einmalzahlung ersetze weder eine dauerhaft bessere Bezahlung noch die vielen fehlenden Personalstellen in den Kliniken, betonte Bühler.
ver.di appelliert an die Deutsche Krankenhausgesellschaft und den GKV-Spitzenverband, die zeitnah einen konkreten Vorschlag für die Bonuszahlung vorlegen sollen, neben den Pflegekräften auch die anderen, während der Pandemie besonders geforderten Berufe im Blick zu haben. "Krankenversorgung ist Teamarbeit unterschiedlicher Professionen und Tätigkeiten. Deshalb solle der Bonus allen Krankenhausbeschäftigten zugutekommen, die dazu beitragen, in der Pandemie eine gute Versorgung aufrecht zu erhalten", erklärte Bühler.
ver.di hat für alle systemrelevanten Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen einen Bonus gefordert. In der Altenpflege geht die Bonuszahlung, die schließlich gesetzlich geregelt wurde, auf eine Tarifinitiative von ver.di und dem Arbeitgeberverband BVAP zurück. Im Bereich der Krankenhäuser werden bisher nur vereinzelt solche Corona-Prämien gezahlt. Auch die während der Pandemie extrem geforderte Behindertenhilfe wurde bisher nicht berücksichtigt.
"Die Beschäftigten im Gesundheitswesen setzen sich mit aller Kraft dafür ein, das Wohlergehen und das Leben der Menschen zu schützen. Sie haben kein Verständnis dafür, wenn Einzelne sich weigern, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie einzuhalten und andere auf diese Weise gefährden", sagte Bühler. "Es ist weiterhin Solidarität gefragt - untereinander und gegenüber denjenigen, die im Kampf gegen die Pandemie in vorderster Linie stehen. Gut, dass es für sie nun eine längst überfällige Anerkennung geben soll."
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