Finanzinvestoren haben einen weiteren Teil des deutschen Gesundheitssystems für spekulative Investments entdeckt: Zunehmend kaufen sie Arztpraxen und gliedern sie in Medizinische Versorgungszentren (MVZ) ein. Zum zentralen Unternehmenszweck wird es dann, Gewinne zu generieren – zum Beispiel, indem Patient*innen möglichst viele lukrative Behandlungen und Eingriffe aufgeschwatzt werden. Karl Lauterbach (SPD) will reagieren: »MVZ in der Hand von Investoren, das werden wir unterbinden«, kündigte der Bundesgesundheitsminister kürzlich in der Süddeutschen Zeitung an. Grit Genster findet das richtig. »Es ist höchste Zeit, dem Treiben von Finanzinvestoren einen Riegel vorzuschieben«, erklärt die Leiterin des ver.di-Bereichs Gesundheitspolitik. »Grundsätzlich sind Medizinische Versorgungszentren absolut sinnvoll, doch sie dürfen nicht kommerziellen Interessen unterworfen sein. Eine hochwertige Gesundheitsversorgung und gute Arbeitsbedingungen müssen im Zentrum stehen.«