Aussperrung bei Celenus

Neue Stufe der Eskalation

09.05.2018

Celenus Klinik an der Salza sperrt fünf Beschäftigte aus.

Die Celenus-Spitze gießt im Tarifkonflikt in der Celenus Klinik an der Salza weiter Öl ins Feuer. Als „Arbeitskampfabwehrmaßnahme“ hat sie laut Mitteilung vom 7. Mai fünf Kolleginnen und Kollegen der Physiotherapie auf unbestimmte Zeit ausgesperrt. Sie werden unbezahlt von der Arbeit freigestellt. Von der Aussperrung ist auch die Betriebsratsvorsitzende betroffen. „Statt am Verhandlungstisch eine tarifliche Lösung zu suchen, betritt der Arbeitgeber eine neue Stufe der Eskalation. Das ist skandalös, unsozial und mit einer sozialpartnerschaftlichen Kultur unvereinbar“, kritisierte ver.di Landesfachbereichsleiter Bernd Becker.

Offenbar gehe es Celenus nicht um eine Lösung des Konfliktes, sondern darum, einen Tarifvertrag um jeden Preis zu verhindern, so der Gewerkschafter. „Wir führen in vielen Einrichtungen Tarifverhandlungen, doch so etwas habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt.“ Zuvor hat das Unternehmen bereits zwei Physiotherapeutinnen fristlos gekündigt. Durch die Aussperrungen ist nun die Hälfte der Physiotherapie von den Arbeitgebermaßnahmen betroffen. Nach Kenntnissen der Gewerkschaft ist das Haus dennoch voll belegt.

„In der Öffentlichkeit wirbt die Klinik mit hoch qualifizierten und engagierten Kolleginnen und Kollegen – was sie auch sind. Es besteht also nicht der geringste Anlass, mit diesen Menschen so umzugehen“, sagt Becker. „Ich fordere die Geschäftsführung dringend auf, zur Vernunft zu kommen und sich mit uns an den Verhandlungstisch zu setzen.“ ver.di hat dem Arbeitgeber eine Schlichtung im Tarifkonflikt angeboten. Bisher blieb dieses Angebot unbeantwortet.

 

Hintergrund: Klinik an der Salza in Bad Langensalza

Die Klinik an der Salza in Bad Langensalza gehört zur Celenus Kliniken GmbH mit Sitz in Offenburg. Das Unternehmen betreibt in Deutschland zurzeit 17 Kliniken und hält seit 2017 auch die Mehrheit an der inoges Holding GmbH mit der Marke Savea mit 30 Standorten im Bereich der ambulanten Rehabilitation. Eigentümer ist die Orpea-Gruppe mit Sitz in Frankreich, die europaweit etwa 790 Standorte mit 82.900 Betten hat, davon 165 Standorte mit rund 17.600 Betten in Deutschland.

 

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