Die Beschäftigten im Rettungsdienst leisten harte, qualifizierte und für die gesamte Gesellschaft wichtige Arbeit. Das muss gewürdigt werden. Die Bedingungen müssen stimmen. ver.di ist die Fachgewerkschaft für den Rettungsdienst. Wir streiten für gute Arbeitsbedingungen, angemessene Bezahlung per Tarifvertrag und eine auskömmliche Finanzierung.
Wir sind nah dran am beruflichen Alltag. ver.di-Aktive aus den Rettungswachen bringen ihre Erfahrungen in die gewerkschaftlichen Gremien ein. Ihre Stimmen zählen. Die ver.di-Mitglieder bestimmen demokratisch, was wir tun.
Ob beim Deutschen Roten Kreuz, beim Arbeiter-Samariter-Bund, beim Malteser Hilfsdienst, bei der Johanniter-Unfall-Hilfe oder im kommunalen Rettungsdienst – in ver.di engagieren sich Kolleginnen und Kollegen aller Träger für ihre gemeinsamen Interessen. Die Bundesfachkommission Rettungsdienste organisiert die berufsfachliche Arbeit trägerübergreifend. Und in den ver.di-Tarifkommissionen bringen sich Mitglieder in die Entwicklung von Tarifforderungen ein und mobilisieren für deren Durchsetzung.
»Es ist ganz klar: Um bessere Arbeitsbedingungen und ordentliche Tarifverträge zu erreichen, brauchen wir Durch- und Umsetzungskraft. Und die hängt davon ab, wie viele Kolleginnen und Kollegen sich mit uns in ver.di organisieren. Weil wir beim DRK in vielen Regionen gut aufgestellt sind, konnten wir die Wochenarbeitszeit im Reformtarifvertrag schon von 48 auf 45 Stunden reduzieren. Wir wollen weiter runter. Gerade auch im öffentlichen Dienst und bei anderen Rettungsdienstbetreibern. Ob wir das schaffen, hängt letztlich vom Organisationsgrad ab. Geschenkt kriegen wir nichts. Allein mit guten Einzelspielern gewinnt man kein Match. Das Team bringt den Erfolg. Also schließ dich uns an!«
Norbert Wunder ist Vorsitzender der ver.di-Bundesfachkommission Rettungsdienst und Leiter der kommunalen Rettungswache in Elmshorn.
Wir bringen die Themen des Rettungsdienstes an die Öffentlichkeit und mischen bei politischen Entscheidungsprozessen mit. Wir begleiten Gesetzgebungsverfahren und die Weiterentwicklung von Ausbildungsgängen. ver.di nimmt Einfluss – zum Beispiel bei diesen Themen:
Eigenständiges Berufsbild
Das Notfallsanitätergesetz basiert maßgeblich auf dem Engagement von ver.di. Die dreijährige Ausbildung erweitert die Kompetenzen und wertet die Arbeit im Rettungsdienst auf. Das schlägt sich auch finanziell nieder: Im Vergleich zu Rettungsassistent*innen steigt die tarifvertragliche Bezahlung um bis zu 500 Euro im Monat.
Rechtssicherheit
Nach langem Drängen von ver.di und anderen haben Bundestag und Bundesrat 2021 das Notfallsanitätergesetz dahingehend geändert, dass es Beschäftigten im Rettungsdienst nun unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt ist, in Gefahrensituationen eigenverantwortlich heilkundliche Maßnahmen auszuüben. Das schafft mehr Rechtssicherheit. Das Dilemma wird aufgelöst, sich zwischen möglicher unterlassener Hilfeleistung und Kompetenzüberschreitung entscheiden zu müssen.
Gegen Preiswettbewerb
Auf europäischer Ebene haben wir uns dafür stark gemacht, beim Rettungsdienst und im qualifizierten Krankentransport Ausnahmen von der Vergaberichtlinie zu ermöglichen. Mit Erfolg: Nach Übernahme in die deutsche Gesetzgebung müssen diese Leistungen nicht mehr ausgeschrieben werden. Das senkt den Druck auf Löhne und Arbeitsbedingungen. Es muss Schluss sein mit dem Wettbewerb um den niedrigsten Preis – auch zum Beispiel in Sachsen, wo der Landesgesetzgeber trotzdem auf Ausschreibungen besteht.
Für flächendeckend gute Versorgung
Überall in Deutschland müssen sich die Menschen im Notfall darauf verlassen können, schnell und gut versorgt zu werden. Deshalb engagiert sich ver.di für den Erhalt von Rettungsdienstleistungen auf dem Land. Voraussetzung dafür ist genug qualifiziertes Personal, das mit guten Arbeitsbedingungen gewonnen und gehalten werden kann. ver.di spricht sich zudem dafür aus, den Rettungsdienst als medizinische Leistung anzuerkennen. Das würde die Finanzierung auch in Fällen sichern, bei denen Menschen vor Ort versorgt, aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden müssen.
»Gute Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst – das ist für die ganze Gesellschaft wichtig. Alle brauchen im Notfall schnelle und kompetente Hilfe. Deshalb muss die Politik gute Rahmenbedingungen schaffen. Und die Arbeitgeber stehen in der Pflicht, ordentliche Arbeitsbedingungen zu bieten. Das geschieht nicht von allein. Die Erfahrung zeigt: Wenn sich die Beschäftigten für ihre gemeinsamen Belange zusammenschließen und sich bei ver.di organisieren, können wir viel bewegen. ver.di ist die Gewerkschaft für alle Beschäftigten im Rettungsdienst. Wir nehmen Einfluss – auf die politischen Entscheidungsträger*innen, im Betrieb und mit unseren Tarifverträgen. Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst sind immer für andere da. ver.di will, dass es auch euch gut geht.«
Sylvia Bühler ist Mitglied im ver.di-Bundesvorstand und Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft.
1. Tarifverträge
Löhne und Arbeitsbedingungen werden durch Tarifverträge bestimmt. Wie gut sie sind – und ob es überhaupt welche gibt – hängt vom Einsatz der Beschäftigten mit ihrer Gewerkschaft ver.di ab. Wusstest du, dass der Arbeitgeber Tarifverträge nur bei Gewerkschaftsmitgliedern verbindlich umsetzen muss? Nichtmitglieder können zwar darauf hoffen, von Tariferhöhungen zu profitieren, einklagbar sind diese Ansprüche für sie aber nicht. ver.di-Mitglieder sind auf der sicheren Seite. Nur sie profitieren von Vorteilsregelungen für Gewerkschaftsmitglieder. Übrigens: Auch bei den konfessionellen Trägern MHD und JUH orientieren sich die Arbeitsbedingungen am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).
2. Beratung und Recht
Wir bieten Rechtsberatung und Rechtsschutz in Arbeits- und Sozialgerichtsverfahren. Vom ersten Tag deiner Mitgliedschaft an kannst du im Fall der Fälle auf die Rechtsberatung zurückgreifen, nach nur drei Monaten hast du kostenlosen Rechtsschutz bei Auseinandersetzungen vor Gericht. Und das lohnt sich: Wir erstreiten pro Jahr rund 250 Millionen Euro für unsere Mitglieder. Mit ver.di hast du nicht nur rechtliche Ansprüche – du kannst sie auch durchsetzen.
3. Mehr Sicherheit mit ver.di und der GUV/FAKULTA
Für die Unwägbarkeiten des Arbeitslebens braucht man einen starken Partner wie ver.di – und für Haftungs- und Unfälle des Arbeitsalltags die GUV/FAKULTA. Dieser Unterstützungseinrichtung können nur Gewerkschaftsmitglieder beitreten. Sie gewährt Rechtsschutz in Strafverfahren, wirtschaftliche Hilfe und Beistand in Regressfällen (bis zu zwei Millionen Euro). Bei einem Unfall mit dem Rettungswagen, wenn bei der Patientenbehandlung etwas schief läuft, oder, oder, oder – die GUV/FAKULTA ist für ihre Mitglieder da. Und das für nur 21 Euro im Jahr.
Weitere Beispiele, bei denen die GUV/FAKULTA hilft: guv-fakulta.de/schadenbeispiele.htm
4. Unterstützung bei Streiks und Aussperrungen
Während eines Streiks oder einer Aussperrung wird deine Vergütung nicht weitergezahlt. Damit du in dieser Zeit nicht leer ausgehst, erhältst du als ver.di-Mitglied Geld aus der Streikkasse. So können wir unsere Forderungen noch besser durchsetzen, wenn der Arbeitgeber sich von guten Argumenten alleine nicht überzeugen lässt.
5. Arbeits- und Gesundheitsschutz
Hast du Fragen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz? Wir beraten und unterstützen unsere Mitglieder und die betrieblichen Interessenvertretungen bei diesen Themen. Denn deine Arbeitskraft und deine Gesundheit sind kostbare Güter, mit denen du sorgsam umgehen musst. Wie wichtig das ist, hat auch die ver.di-Befragung »Gute Arbeit im Rettungsdienst«, gezeigt, an der sich 2022 rund 7.000 Beschäftigte aus dem Rettungsdienst beteiligten.
Fazit
Wir haben viel erreicht, doch es gibt noch einiges zu tun. ver.di arbeitet eng mit Betriebs- und Personalräten sowie Mitarbeitervertretungen zusammen, um die Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern. Wir streiten für gute Tarifverträge und die finanzielle Aufwertung der Berufe im Rettungsdienst. Je mehr sich in ver.di organisieren und aktiv werden, desto mehr können wir gemeinsam erreichen. Auch auf dich kommt es an.
Rettungsdienste, Wohlfahrtsverbände
030/6956-1871
marion.leonhardt@verdi.de
Tarifpolitik