Zwölf Monate Auseinandersetzung, etliche Gespräche und Aktionen, mehr als 40 Streiktage – die Ausdauer und Kampfbereitschaft der Beschäftigten der Servicegesellschaft KDL am Uniklinikum Regensburg haben sich ausgezahlt. »Nach zwei Monaten Erzwingungsstreik und insgesamt sechs Verhandlungsrunden ist Schluss mit Dumpinglöhnen in der Krankenhausdienstleitungs mbH in Regensburg«, erklärte Robert Hinke, der bei ver.di in Bayern für das Gesundheitswesen zuständig ist. Mit dem hart erkämpften Verhandlungsergebnis werden die Löhne bis Februar 2027 an den Tarifvertrag der Länder (TV-L) angeglichen, was für die Beschäftigten bis zu 40 Prozent mehr Geld bedeutet. Zudem wird die Arbeitszeit schrittweise auf 38,5 Stunden pro Woche verkürzt. Fast 78 Prozent der ver.di-Mitglieder bei der KDL stimmten für die Annahme der Vereinbarung. Das Votum zeige, »dass meine Kolleginnen und Kollegen dahinter stehen und wissen: Dies ist ein riesiger Erfolg für uns alle«, sagte ver.di-Tarifkommissionsmitglied Florian Bülow.
Der Erfolg in Regensburg – der dadurch ermöglicht wurde, dass sich die deutliche Mehrheit der 320 Beschäftigten in ver.di organisierte – soll nun Vorbild für die Servicebetriebe anderer Universitätskliniken im Freistaat sein. In Erlangen und Würzburg, neuerdings auch in München fordern die Beschäftigten Tarifverträge, die sich an der Regensburger »Referenz« orientieren. »Die Universitätskliniken und deren Servicegesellschaften müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden«, forderte Hinke. »Es muss Schluss sein mit Lohndumping im öffentlichen Auftrag.«
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