»Etwas mehr Gerechtigkeit« wünschen sich die Beschäftigten der 2004 ausgegliederten Servicegesellschaft KMD am Uniklinikum Mannheim schon lange. Jetzt machen sie öffentlich dagegen mobil, dass sie gegenüber den Stammkräften systematisch benachteiligt werden, weil für sie kein Tarifvertrag gilt. Ihre erste Forderung ist eine Prämie von 3.000 Euro zum Inflationsausgleich. Für die Kolleg*innen der Uniklinik ist diese Teil des im Frühjahr erkämpften Tarifergebnisses. Doch die etwa 700 bei der KMD angestellten Servicekräfte gehen bislang leer aus. »Das war schon bei der Corona-Prämie so, die nur 100 von uns bekommen haben«, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Christof Kramer. »Diese Ungerechtigkeit spüren wir auch jedes Jahr, wenn im Klinikum das Weihnachts- und Urlaubsgeld bezahlt werden. Damit muss endlich Schluss sein!«
Erster Schritt soll ein Tarifvertrag über die Inflationsausgleichsprämie sein. Über 400 Kolleg*innen haben das in einer Petition eingefordert. 150 demonstrierten Mitte September vor der Klinik, um ihrem Anliegen öffentlich Gehör zu verschaffen. Als nächstes soll der gewerkschaftliche Organisationsgrad in der KMD gesteigert werden, wo Kolleg*innen in Reinigung, Spülküche, Küche, Bettenaufbereitung, Patientenlogistik, Wachschutz, Stationsservice, Lager und Logistik tätig sind. »Ohne uns würde das Klinikum keinen Tag funktionieren«, sagt der Gebäudereiniger Christof Kramer selbstbewusst. »Unsere Arbeit wird gebraucht und muss angemessen bezahlt werden. Das müssen wir dem Arbeitgeber klar machen.«
Dieser Artikel ist in der Klinik.Zeitung Nr. 1 erschienen.