ver.di fordert klare Regeln für Kitas

16.12.2020

ver.di fordert bundesweit klare Lockdown-Regeln für Kindertagesstätten - Notbetreuung für besondere Gruppen aufrechterhalten

Pressemitteilung. Berlin, 16.12.2020. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert angesichts der hohen Infektionszahlen und des zwischen Bund und Ländern beschlossenen Lockdowns die politisch Verantwortlichen in den Bundesländern auf, in den Kindertagesstätten keinen Regelbetrieb durch die Hintertür zuzulassen und bundesweit klare Regeln für die Inanspruchnahme der Kita-Notbetreuung zu schaffen. "Die Entscheidung, ob Kinder in den Kitas betreut werden, darf nicht einfach auf die Eltern abgeschoben werden", sagte die stellvertretende ver.di-Bundesvorsitzende Christine Behle. Die Politik müsse jetzt Verantwortung übernehmen und klare Regelungen vorgeben, die für alle verständlich und nachvollziehbar seien. "Für die Phase des verschärften Lockdowns muss das Betreuungsangebot in den Kitas auf Kinder von Beschäftigten in systemkritischen Bereichen, beispielsweise des Gesundheitswesens, der kritischen Infrastruktur und des Lebensmitteleinzelhandels, begrenzt werden." Zudem seien Kinder mit besonderen Unterstützungsbedarfen, Kinder in schwierigen Lebenssituationen sowie Kinder von berufstätigen alleinerziehenden Eltern zu berücksichtigen.

Seit der Ankündigung des Lockdowns sei ungeklärt, ob der Bund den Eltern Sonderurlaubstage finanziere, so Behle weiter. "Diese Finanzierung ist notwendig, und sie muss schnell entschieden werden." Andernfalls stünden Eltern vor dem Dilemma, entweder auf notwendiges Einkommen oder auf notwendigen Infektionsschutz für sich, ihre Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher verzichten zu müssen.

In Zeiten der Pandemie werde deutlich, wie wichtig Kitas als Orte der Bildung und der Förderung für Kinder seien, so Behle. Deutlich würden aber auch Belastung und Gefährdung der Beschäftigten. "Als Berufsgruppe, die ohne Schutzkleidung, oft ohne Abstand und aus pädagogischen Gründen häufig auch ohne Maske mit kleinen Kindern arbeitet, sind Kita-Beschäftigte durchgängig gefährdet, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Umso wichtiger ist es, dass Kita-Beschäftigte gut geschützt werden." Dazu sei es vor allem notwendig, auch in den Kitas die Kontakte durch kleine konstante Gruppen zu begrenzen. Den Beschäftigten seien zudem kostenlos notwendige Schutzmittel zur Verfügung zu stellen, und sie bräuchten die Möglichkeit, sich regelmäßig mit Schnelltests testen zu lassen. Behle: "Die Kita-Beschäftigten haben bisher in der Pandemie mit außerordentlichem Engagement und viel Flexibilität die wechselnden Anforderungen bewältigt. Die Politik darf sie nun nicht im Corona-Regen stehen lassen."

 

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