Die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst haben weitere Schritte zur finanziellen Aufwertung und erste Maßnahmen zur Entlastung durchgesetzt. Sie haben die
Blockade der Arbeitgeber durch ihre zehntausendfache Beteiligung an Warnstreiks und Aktionen gebrochen. Ein wichtiger Erfolg – nicht nur für sie selbst, sondern für uns alle.
Der am 18. Mai nach einem dreitägigen Verhandlungsmarathon erzielte Kompromiss kann sich sehen lassen. Er beinhaltet – und das außerhalb der regulären Lohntarifverhandlungen
– eine ganze Reihe finanzieller Verbesserungen wie Zulagen und kürzere Stufenlaufzeiten. Um Beschäftigte zu entlasten, erhalten sie mindestens zwei zusätzliche freie Tage zur Regeneration.
»Die vielen Warnstreiks und Aktionen im kommunalen Sozialund Erziehungsdienst haben sich gelohnt. Wir gehen einen weiteren wichtigen Schritt zur finanziellen Aufwertung und haben bei der Entlastung einen Einstieg geschafft. Jetzt streiten wir dafür, dass dieser Fortschritt nicht auf den öffentlichen Dienst beschränkt bleibt. Das schaffen wir am besten, wenn noch viel mehr Beschäftigte von freien Trägern sich in ver.di organisieren. Je mehr wir sind, desto mehr können wir erreichen – das hat diese Tarifbewegung eindrucksvoll gezeigt.«
Sylvia Bühler ist Mitglied im ver.di-Bundesvorstand und Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft.
Keine automatische Übernahme bei freien Trägern
Beschäftigte freier Träger haben sich unter dem Motto »Für euch. Für uns. Für alle« in die Bewegung eingebracht – unter anderem mit bundesweiten Aktionen am 6. April. Denn der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) prägt die Löhne und Arbeitsbedingungen in weiten Teilen der Branche. Eine Aufwertung der Berufe und die Entlastung der Beschäftigten kommen allen zugute – auch denjenigen, die auf gute soziale Dienstleistungen angewiesen sind.
Die im öffentlichen Dienst erzielten Verbesserungen gilt es, auch bei freigemeinnützigen und privaten Trägern umzusetzen. Das passiert nicht automatisch. Nach und nach wird ver.di mit den Belegschaften klären, ob sie bereit sind, sich für die Übernahme der Regelungen in den jeweiligen Tarifverträgen stark zu machen. Denn mehr für euch ist mehr für uns und mehr für alle. Sind du und deine Kolleg*innen dabei?
Zu den Details des Tarifvertrags gelangst du hier.
veröffentlicht/aktualisiert am 31. Mai 2022
Behindertenhilfe, Teilhabe- und Inklusionsdienste
030/6956-1843
sarah.bormann@verdi.de
Kirchen, Diakonie und Caritas
030/6956-1049
daniel.wenk@verdi.de