Weiterbildung: Einer für alle

Warum wir einen Branchentarifvertrag für die Weiterbildung brauchen
13.03.2024

Politische und ökonomische Krisen, technologische Transformation, rasante Veränderungen – die Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. In dieser Lage hat die öffentlich geförderte Weiterbildung, zum Beispiel von der Bundesagentur für Arbeit, eine enorme Bedeutung. Die Beschäftigten in der Weiterbildung Sie machen Menschen fit für neue berufliche Aufgaben, ermöglichen Weiterentwicklung und qualifizieren dringend benötigte Arbeitskräfte. Dafür braucht es auch in der Weiterbildung selbst attraktive Arbeitsbedingungen – inklusive einer angemessenen Bezahlung. Denn nur mit uns geht Bildung weiter!
Doch von attraktiven Bedingungen ist die Branche weit entfernt. Die Entlohnung liegt um 20 bis 30 Prozent unter dem Niveau des öffentlichen Dienstes. Tarifverträge gibt es nur bei einigen großen Trägern. Das muss sich ändern, damit genug qualifizierte Beschäftigte für die Weiterbildung gewonnen und gehalten werden können. Das Mittel der Wahl: ein Branchentarifvertrag, der für alle Beschäftigten und Betriebe Mindestbedingungen festlegt.

 

Tariftreuegesetz versprochen

Jetzt besteht die Chance dafür. Die Bundesregierung hat ein Tariftreuegesetz versprochen. Es soll die Vergabe öffentlicher Aufträge – auch der Bundesagentur für Arbeit – an die Einhaltung von Tarifverträgen knüpfen. Das würde gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen. Schon jetzt können Tarifregelungen nicht als »unwirtschaftlich« gelten. Doch die von der Bundesagentur festgelegten Bundes-Durchschnittskostensätze für Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung setzen enge Grenzen. Die Bundesregierung muss über das Tariftreuegesetz Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass alle Beschäftigten in der Weiterbildung gute Arbeitsbedingungen bekommen.
Damit das Gesetz richtig wirkt, ist ein guter Branchentarifvertrag nötig. Dieser setzt den Standard für die gesamte Weiterbildung. Daran sollten auch die Arbeitgeber ein Interesse haben, die mit einer angemessenen Finanzierung gute Leistungen anbieten wollen. Die Voraussetzung ist, dass sich viele Beschäftigte in ver.di organisieren und für den Branchentarifvertrag stark machen. Nur so kommt etwas Gutes dabei heraus.

Mindestlohn reicht nicht

Dass gewerkschaftlicher Einsatz etwas bewegen kann, zeigt die Entwicklung des Mindestlohns für pädagogisches Personal. Dessen Einführung 2012 hat dem Lohndumping einen Riegel vorgeschoben. Seither konnte ver.di die Lohnuntergrenze (bis 2026) um gut 65 Prozent im Westen und mehr als 85 Prozent im Osten erhöhen. Das ist eine Erfolgsgeschichte. Dennoch werden pädagogische Fachkräfte in der Weiterbildung weiterhin deutlich schlechter bezahlt als Lehrkräfte in anderen Bildungsbereichen wie Schulen oder Hochschulen. Vieles, was in Tarifverträgen selbstverständlich ist, kann über einen Mindestlohn nicht umgesetzt werden – zum Beispiel, dass sich Berufserfahrung durch höhere Entgeltstufen in der Bezahlung niederschlägt. Zudem gilt der Mindestlohn nur für pädagogisches Personal, Verwaltungsangestellte und andere Berufsgruppen sind außen vor.

Mit Tarifverträgen können die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung umfassend geregelt werden. Und um die Preiskonkurrenz der Träger zu unterbinden, ist ein Branchentarifvertrag der richtige Weg. Darüber möchte ver.di mit der Zweckgemeinschaft des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung (BBB) verhandeln: ein Tarifvertrag für alle Betriebe und Berufsgruppen. Einer für alle!

Organisiert euch in ver.di. Macht euch gemeinsam stark für einen guten Branchentarifvertrag. Ihr habt gute Arbeitsbedingungen verdient. Bewegen wir zusammen den Gesetzgeber und den Arbeitgeberverband – für die Tariftreue und den Branchentarifvertrag. Macht mit! mitgliedwerden.verdi.de

ver.di-Beitrittsformular als pdf-Datei hier

Infos zu Positionen und Aktionen: weiterbildung.verdi.de

 

Nur mit Tarif geht Bildung weiter

Mach mit bei unserer Aktion

Wir von ver.di kämpfen für einen Branchentarifvertrag für die Weiterbildung. Und du kannst mitmachen! ver.di möchte Bundesarbeitsminister Heil so viele Postkarten schicken, wie möglich, um zu zeigen, wie viele sich einen Branchentarifvertrag wünschen. Hier gibt's alle Infos zur Aktion!

Du hast eine Frage oder ihr plant bei euch eine andere Aktion? Dann imm gern Kontakt zu uns auf. Denn nur mit Tarif geht Bildung weiter!

 

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