biwifo-Report

01/2022 | Nein zum Krieg

27.04.2022
Cover biwifo-Report 01/2022

Gewerkschafter*innen machen sich stark für Frieden und Solidarität

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

jeden Tag neue Schreckensbilder aus der Ukraine. Die russischen Truppen hinterlassen Tod, Zerstörung und unfassbares Leid. Wen von uns treiben nicht Fragen um, was Deutschland und man ganz persönlich dazu beitragen kann, diesen Krieg so schnell wie
möglich zu beenden? Dürfen Waffen geliefert werden? Gar schwere Waffen? Dürfen wir noch Gas aus Russland beziehen? Finanzieren wir damit nicht am Ende Putins mörderischen Feldzug mit? Rufe nach einem Boykott werden lauter und sind moralisch schwer zu entkräften. Krieg und Moral – ich gebe zu, das bring mich an Grenzen. Seit dem 24. Februar, dem Tag des durch nichts zu rechtfertigenden Überfalls Putins auf die Ukraine, stehen auch bei mir jahrzehntelange Gewissheiten und Überzeugungen auf dem Prüfstand. Dieser völkerrechtswidrige Angriff verlangt Antworten, keine lieb gewonnenen Parolen.


Auch die Entscheidung für oder gegen weitere Gaslieferungen wiegt schwer. Es geht schließlich nicht darum, an kalten Tagen einen Pulli mehr anzuziehen. Das wäre einfach. Tatsächlich hängt aber ein Großteil der deutschen Volkswirtschaft an einer ausreichenden Gasversorgung. Ein sofortiger Energie-Stopp aus Russland würde Deutschland deshalb ganz erheblich schwächen. Wenn Preise für Energie durch die Decke schießen, viele Industrie - zweige stillstehen würden, droht eine noch größere soziale Spaltung unserer Gesellschaft. Das können wir Gewerkschafter*innen nicht wollen. Die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen muss schnellstmöglich aufhören. Ein Kraftakt, den die Bundesregierung hier zu leisten hat. Unsere Ziele sind klar: Frieden, Klimaschutz und eine gerechtere Gesellschaft. Über die geeignetsten Wege dahin darf solidarisch gestritten werden.

Herzliche Grüße

Sylvia Bühler
(Bundesfachbereichsleiterin Bildung, Wissenschaft und Forschung)

veröffentlicht/aktualisiert am 27. April 2022

 

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