Beschäftigte in Hamburg wehren sich gegen ungleiche Bezahlung. Seit der Ausgliederung vor vier Jahren keine Lohnerhöhung und Schlechterstellung von Neueingestellten.
Mit drei Warnstreiktagen haben sich die Beschäftigten der Asklepios-Tochter Facility Services Hamburg GmbH im November für eine bessere Bezahlung eingesetzt. Seit der Ausgliederung vor vier Jahren haben die Altbeschäftigten keine Lohnerhöhung mehr erhalten. Die Bezahlung der seither Neueingestellten – etwa 70 Prozent der Belegschaft – liegt mit 10,23 bis 10,84 Euro pro Stunde noch unter dem Mindestlohn von zwölf Euro, der in Hamburg in städtischen Betrieben gezahlt werden muss. Sie verdienen auch deutlich weniger als die Servicebeschäftigten im nahegelegenen Uniklinikum Eppendorf, die mindestens 12,24 Euro pro Stunde verdienen.
»Gerade vor dem Hintergrund der Pandemie ist die Ignoranz des Arbeitgebers, die die Beschäftigten zu weiteren Streiks zwingt, skandalös«, kritisierte ver.di-Verhandlungsführerin Hilke Stein. Es könne nicht angehen, dass die Servicebereiche durch Lohnverzicht dafür sorgen sollten, die Renditeerwartungen privater Konzerne zu erfüllen. »Es gibt in der Belegschaft eine große Resonanz auf die Aktionen«, berichtet ver.di-Sekretärin Kathrin Restorff. Sichtbar konnten die Streikenden allerdings nicht werden, da sie wegen der Pandemie auf eine Kundgebung verzichteten. Dennoch brachte der Protest Bewegung: Asklepios legte ein neues Angebot vor, über das die Beschäftigten nach Redaktionsschluss befinden sollten.