Der Mensch zählt, nicht der Profit

29.03.2023
Gemeinwohl statt Profite

Langsam kommt es auch bei den verantwortlichen Politiker*innen an: Die Kommerzialisierung des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens schadet allen. Wenn, wie in den Krankenhäusern, möglichst viele lukrative »Fälle« durchgeschleust werden müssen, dann bleibt der Mensch auf der Strecke. Und zwar sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Beschäftigten. Wenn Finanzinvestoren Pflegeeinrichtungen, Reha-Kliniken und Arztpraxen übernehmen, um sie möglichst teuer weiterzuverkaufen, dann wird Gesundheit zur Ware. Mit fatalen Folgen. Und wenn die Wissenschaft vor allem an kommerzieller Verwertung ausgerichtet wird, fehlt es an Grundlagenforschung, die größere Innovationen überhaupt erst ermöglicht.

 
Privatisierung stoppen

Wir plädieren dafür, den Kompass neu auszurichten – Richtung Gemeinwohl, nicht Kommerz. Profitinteressen haben in der Daseinsvorsorge nichts zu suchen. Deshalb ist für uns ganz klar: Wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Revolution ausruft und der Ökonomisierung den Kampf ansagt, dann sind wir mit dabei, in vorderster Linie. Wir setzen uns dafür ein, dass die Bundesregierung nicht wieder auf halbem Wege stehenbleibt. Das Finanzierungssystem der Fallpauschalen in Krankenhäusern gehört nicht nur weiter eingeschränkt, sondern komplett abgeschafft. In der Altenpflege sollten nur noch gemeinnützige Träger zum Zuge kommen, die keinen Profit abschöpfen. Die Privatisierung muss in allen Bereichen zurückgedrängt werden. So wird es was mit der Revolution.

 
Karl Lauterbach

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