Zum »Tag der Weiterbildung« am 26. September wollen in ver.di organisierte Beschäftigte von Weiterbildungsträgern mit Aktionen darauf aufmerksam machen, dass sich in der Branche dringend etwas ändern muss. »Die Berufe müssen aufgewertet werden«, betont die Diplompädagogin Friederike Bamberg, die bei der Werkstatt im Kreis Unna arbeitet. »In der Weiterbildung arbeiten gut ausgebildete Fachkräfte, doch die Bezahlung liegt im Durchschnitt 20 Prozent unter dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).« Die Folge sei, dass Beschäftigte in besser bezahlte Bereiche abwandern und neue Kolleg*innen nur schwer zu gewinnen sind. Hinzu kämen die Vielzahl befristeter Arbeitsverträge und unklare Karrierewege.
»Ein großes Problem sind die Ausschreibungsverfahren, bei denen oft der niedrigste Preis im Vordergrund steht«, erklärt Bamberg, die sich in der ver.di-Bundesfachkommission Weiterbildung engagiert. Das setze Träger und Beschäftigte gleichermaßen unter Druck. »Bildung ist aber keine Ware. Deshalb brauchen wir unter anderem eine Tariftreueregelung, die eine gute tarifliche Bezahlung und deren Refinanzierung durch die Bundesagentur für Arbeit sichert.«
Auf diese und weitere Forderungen wollen die ver.di-Aktiven mit dem bundesweiten Aktionstag hinweisen. Das zweite Ziel: Die Kolleg*innen in der Weiterbildung zu motivieren, sich für die eigenen Belange einzusetzen und sich in ver.di zu organisieren. »Wenn wir uns in den Betrieben zusammentun und gegenüber Arbeitgebern, Öffentlichkeit und Politik Verbesserungen einfordern, können wir etwas bewegen«, ist Bamberg überzeugt. »Wir hoffen beim Aktionstag deshalb auf eine gute Resonanz. Denn immer noch gilt: Nur mit uns geht Bildung weiter!«
Mehr Infos: weiterbildung.verdi.de