Attacke vor der Ziellinie

Bayern will die bedarfsgerechte Personalbemessung für die Krankenpflege, PPR 2.0, im Bundesrat ausbremsen. Dieser Irrweg hieße: weiter in den Abgrund.
19.03.2024
PPR 2.0: bedarfsgerechte Personalbemessung für die Krankenpflege

Die gute Nachricht: Die PPR 2.0 ist endlich auf der Zielgeraden. Nach Zustimmung des Bundesrats soll die bedarfsgerechte Personalbemessung für die Krankenpflege im Juni eingeführt werden. Die schlechte Nachricht: Kurz vor der Ziellinie versucht die Bayerische Staatsregierung, die entsprechende Verordnung im Bundesrat auszubremsen. Ob der Sabotageversuch gelingt, war zu Redaktionsschluss noch offen.

Laut Verordnung sollen die Krankenhäuser ab Juli ihren Personalbedarf ermitteln, der dann mit der tatsächlichen Besetzung abgeglichen wird. In einer Konvergenzphase soll die Ist- an die Soll-Besetzung angepasst werden. »Die Personalbemessung wird die Situation von Patienten und Beschäftigten tatsächlich verbessern – wenn sie schnell und konsequent umgesetzt wird«, betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Gerade in der aktuellen, unsicheren Situation sei dies das richtige Signal, dass es die Politik Ernst meint mit besseren Arbeitsbedingungen im Krankenhaus. Den Versuch Bayerns, die von ver.di gemeinsam mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Deutschen Pflegerat entwickelte PPR 2.0 auf den letzten Metern noch zu Fall zu bringen, nannte die Gewerkschafterin »ein durchschaubares Manöver, um falsche politische Entscheidungen der Vergangenheit zu kaschieren. Der bayerische Irrweg hieße: weiter so in den Abgrund.« Stattdessen müsse die Abwärtsspirale aus schlechten Arbeitsbedingungen, Berufsflucht und Personalnot durchbrochen werden. »Eine bedarfsgerechte Personalausstattung und gute Arbeitsbedingungen sind dafür entscheidend.«

PPR20.verdi.de

 

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