"Hilfe zur Selbsthilfe bei Überlastung und Personalnot" heißt die zweite, überarbeitete Auflage. Sie ist im Juni 2015 erschienen, hat 50 Seiten und richtet sich nicht nur an die Beschäftigten in Krankenhäusern. Denn Überlastung und Personalnot gibt es überall im Gesundheits- und Sozialwesen. Es werden verschiedene Methoden vorgestellt, die zur Entlastung der Beschäftigten führen. Wie Probleme ganz konkret und erfolgreich angepackt werden, zeigen einige Praxisbeispiele. Allen gemein ist, dass Probleme kollektiv lösbar sind. Deshalb richtet sich diese Broschüre vor allem an gewerkschaftliche Vertrauensleute. Sie erhalten die Handlungshilfe bei Ihrer ver.di-Geschäftsstelle.
Auszug aus der Broschüre:
Es hat sich vielfach als sehr sinnvoll erwiesen, Forderungen mit einem Ultimatum zu verknüpfen. Die Kolleginnen und Kollegen erklären schriftlich gegenüber der Geschäftsleitung, welche Forderungen sie erfüllt sehen wollen und was sie (nicht mehr) tun, sollten diese bis zum »Tag X« nicht umgesetzt werden. Damit liegt der Ball beim Arbeitgeber: Er muss seine Verantwortung wahrnehmen und Schaden für die Patienten abwenden. Die Zeit und die Möglichkeiten dazu hat er ja.
Es sind also nicht die Beschäftigten, die eine Schädigung der Patienten zu verantworten haben, sondern – falls sie untätig bleibt – die Geschäftsleitung. Das ist sowohl für die Kollegen als auch gegenüber der Öffentlichkeit wichtig. Wird das Ultimatum öffentlich und in den Medien bekanntgegeben, kann das den Druck auf das Management noch einmal steigern. Wichtig ist, in der Zeit vor Ablaufen des Ultimatums deutlich zu machen, dass die Kollegen es ernst meinen. Es darf kein Zweifel daran aufkommen, dass die Drohung auch in die Tat umgesetzt wird.
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
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