Asklepios

Für Tarifverträge, gegen Ausgliederungen

Neuer Konzernbetriebsrat des Klinikbetreibers Asklepios positioniert sich für Tarifbindung an allen Standorten, gegen Outsourcing und für eine gesetzliche Personalbemessung.
06.07.2022


Der Konzernbetriebsrat (KBR) des Klinikbetreibers Asklepios hat sich neu konstituiert. Zum Vorsitzenden wurde Klaus Bölling gewählt, Betriebsratsvorsitzender der Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken in Nordhessen. Stellvertreter ist Thomas Haul, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender der Asklepios Kliniken Hamburg, zweiter Stellvertreter ist Andreas Richter, Betriebsratsvorsitzender der Asklepios Klinik Lindau. In seiner konstituierenden Sitzung machte die Interessenvertretung der fast 68.000 Asklepios-Beschäftigten klar, dass sie sich in den aktuellen Debatten zur Situation in den Krankenhäusern positionieren will. Wir dokumentieren eine Pressemitteilung, in der der KBR Tarifverträge sowie den Stopp von Ausgliederungen und Entlastung fordert.

 
Der neue Asklepios-KBR: Andreas Richter, Thomas Haul und Klaus Bölling

Neu gewählter Konzernbetriebsrat des Klinikbetreibers Asklepios fordert Tarifverträge, den Stopp von Ausgliederungen und Entlastung

Der neu gewählte Konzernbetriebsrat (KBR) der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA spricht sich für Tarifverträge an allen Standorten des Krankenhausbetreibers aus und fordert einen Stopp von Ausgliederungen sowie Entlastung. »Attraktive Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung sind die Voraussetzungen dafür, auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Das garantieren nur Tarifverträge mit einer anerkannten Gewerkschaft«, erklärte der neue Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Klaus Bölling. »Weiterhin sind viele Beschäftigte an etlichen Asklepios-Standorten nicht durch Tarifverträge geschützt«, so der Betriebsratsvorsitzende der Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken in Nordhessen. »Dieser Zustand muss schnellstens beendet werden.«

Thomas Haul, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzender der Asklepios Kliniken Hamburg und erster stellvertretender Vorsitzender des Asklepios-KBR, kritisierte die Konzernstrategie, immer weitere Bereiche aus den Kliniken auszugliedern. »Die Zerschlagung von Belegschaften durch Outsourcing und die Gründung immer neuer Servicegesellschaften ist eine gravierende Fehlentwicklung. Sie stört die Zusammenarbeit und schadet letztlich der Versorgungsqualität.« Der Verzicht auf Outsourcing und Tarifverträge für alle Arbeitsverhältnisse sollten nach Auffassung des Konzernbetriebsrats Bedingungen für den Zugang zu öffentlichen Fördermitteln sein.

 

Vordringlich sei weiterhin die Entlastung der Beschäftigten in den Kliniken, betonte der zweite stellvertretende KBR-Vorsitzende Andreas Richter. »Aus personeller Unterbesetzung dürfen nicht länger wirtschaftliche Vorteile gezogen werden. Der Konzernbetriebsrat von Asklepios unterstützt daher die Forderung nach einer bedarfsgerechten Personalbemessung«, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Asklepios Klinik Lindau. »Die Bundesregierung muss ihren Ankündigungen nun schnell Taten folgen lassen.«

Der Konzernbetriebsrat von Asklepios vertritt die knapp 68.000 Beschäftigten eines der größten Gesundheitskonzerne in Deutschland, der 170 Einrichtungen in 14 Bundesländern betreibt. Zum Konzern gehören auch die beiden Teilkonzerne Rhön und Mediclin, deren Betriebsräte ebenfalls im Konzernbetriebsrat vertreten sind.

 

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