EKBO-Tarifvertrag unterzeichnet

30.11.2017

Im November hat nun auch die Arbeitgeberseite den EKBO-Tarifvertrag unterzeichnet. Damit ist der Weg frei zur rechtsicheren Umsetzung der Neuregelungen in der zweiten Stufe ab 1. Januar 2018.

Was steckt drin im neuen Tarifvertrag?

In den Tarifverhandlungen konnte – wie bereits berichtet - ver.di gemeinsam mit den Gewerkschaften GEW und GKD durchsetzen, dass die Schlechterstellung der EKBO-Beschäftigten gegenüber vergleichbaren Beschäftigten beim Land Berlin endlich beendet wird. Was bedeutet das konkret?

  • 2,0% mehr Tabellenentgelt rückwirkend seit dem 1. April 2017 (wird bereits umgesetzt).
  • Neue zusätzliche Entgeltgruppenzulagen für Erzieher_innen, Sozialarbeiter_innen und Kita-Leitungen seit 1. April 2017 (wird bereits umgesetzt).
  • 3,9086% mehr Tabellenentgelt ab dem 1. Januar 2018. Damit ist das Entgeltniveau des Landes Berlin zu 100% erreicht. In diesem Zusammenhang wurde die wöchentliche Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten anlog der Regelung für Berlin um 24 Minuten – das sind knapp 5 Minuten pro Tag – erhöht.
  • Einführung einer neuen Entgeltstufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15 sowie Kr9a bis Kr9d zum 1. Oktober 2018. Die neue Stufe 6 liegt um 3% über der bisherigen Stufe 5.
  • Höheres Weihnachtsgeld ab 2018. Beschäftigte der Entgeltgruppen 1 bis 8 erhalten künftig 95% eines Monatsgehalts (bisher: 84%), der Entgeltgruppe 9 bis 11: 80% (bisher: 70%); der Entgeltgruppe 12 bis 13: 50% (bisher: 48%) und der Entgeltgruppe 14 bis 15: 35% (bisher: 33%). Damit entspricht auch das EKBO-Weihnachtsgeld 1:1 dem Niveau im Land Berlin.
  • Die Regelungen gelten bis mindestens 30. April 2019. Dann könnte neu verhandelt werden.

Wie geht es weiter?

Die ver.di-Tarifkommission bei der EKBO hat die letzte Tarifrunde mit einem grundsätzlich positiven Fazit ausgewertet; allerdings verbunden mit der Erwartung, dass es in Zukunft schwerer wird, gute Tarifergebnisse allein am Verhandlungstisch erzielen. Eine Abkopplung der EKBO-Beschäftigten von den Arbeits- und Gehaltsbedingungen im Land Berlin konnte dieses Mal noch weitgehend verhindert werden. Ob das aber auch in Zukunft gelingen wird, ist offen. Klar ist hingegen: Ein guter Tarifvertrag ist keine Selbstverständlichkeit und fällt auch nicht vom Himmel. Deshalb wollen wir mehr und aktiver werden.