Die ehrenamtliche ver.di-Tarifkommission bei Helios hat dem Verhandlungsergebnis vom 31. März mit großer Mehrheit zugestimmt.
Damit ist die Entgeltrunde 2021 für den Konzerntarifvertrag abgeschlossen. Es gab allerdings auch Gegenstimmen. Einige Kolleg*innen meinen, in Zeiten wie diesen wären noch deutlich weitergehende Verbesserungen angebracht. Und sie haben Recht: Deutschlands größter Klinikbetreiber müsste die Leistungen seiner Beschäftigten weitaus stärker honorieren.
Doch Tariffragen sind Machtfragen. Gute Argumente allein reichen am Verhandlungstisch nicht. Und während in dieser Tarifrunde in einigen
Helios-Betrieben beeindruckende Aktionen und Warnstreiks gelaufen sind, blieb es in anderen Häusern ruhig. Auch an der Befragung zum Tarifergebnis hat sich nur eine Minderheit der ver.di-Mitglieder beteiligt. All das zeigt: Es braucht in der Breite mehr Engagement für die eigene Sache, damit wir noch mehr erreichen.
Vor dem Hintergrund der Kräfteverhältnisse kann sich das Verhandlungsergebnis sehen lassen, meint eine deutliche Mehrheit der Tarifkommission. Positiv ist insbesondere, dass die vom Arbeitgeber gekündigte Pflegezulage ohne Abstriche wieder in Kraft gesetzt und auf Operations- und Anästhesie-Technische Assistent*innen (OTA/ATA) ausgeweitet wurde. Ebenfalls auf der Haben-Seite stehen die steuer- und abgabenfreie Corona-Prämie von 400 Euro (Auszubildende 100 Euro), der zusätzliche freie Tag für 2021 als Würdigung der besonderen Situation während der Pandemie sowie die überfällige Arbeitszeitverkürzung an den ostdeutschen Helios-Standorten auf das Westniveau zum 1. Januar 2023. Hinzu kommen Entgeltsteigerungen von insgesamt 3,8 Prozent in 24 Monaten sowie die schrittweise Erhöhung der Ausbildungsentgelte um insgesamt 70 Euro.
Diese Verbesserungen haben die Helios-Beschäftigten ihren Kolleginnen und Kollegen zu verdanken, die sich an Aktionen und Warnstreiks beteiligt haben. Die Schlussfolgerung kann nur sein: Wir müssen stärker werden, um noch mehr zu bewegen.
Jetzt werden Verhandlungen zur Eingruppierung fortgesetzt.
Und da wir mitten in den Verhandlungen zu einer neuen Entgeltordnung sind, nach der sich die jeweilige Eingruppierung richten wird, fangen wir doch am besten gleich damit an.
Mach mit!
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Bereichsleiterin Tarifpolitik
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