Es soll einen neuen Tarifvertrag für die technische Ausstattung der Auszubildenden bei Helios geben. Dazu hatte Helios Mitte Dezember einen Tarifvertragsentwurf an ver.di geschickt. In ver.di organisierte Auszubildende haben diesen geprüft und kommen zu dem Schluss: Da muss man dran! Da wollen wir jede Menge anders regeln.

Jugend-Verhandlungskommission

Verhandelt hat am 23. Februar 2024 mit der Arbeitgeberseite eine eigens gebildete Jugend-Verhandlungskommission. Denn unsere Tarifkommission für den Konzerntarifvertrag bei Helios hat entschieden: Es geht ausschließlich um die Interessen von Auszubildenden. Also sollen die jungen ver.di-Kolleg*innen selbst verhandeln. In konstruktiver Atmosphäre haben wir den Entwurf des Tarifvertrages Paragraf für Paragraf besprochen und unsere Forderungen eingebracht.

Starkes Zeichen für Gleichberechtigung

Helios wollte nur für ausgewählte Ausbildungsberufe die technische Ausstattung regeln. Dazu sind wir nicht bereit. Für uns ist klar: Der Tarifvertrag muss für alle Auszubildenden gelten. 

Der Entwurf sah vor, durchgängig die männliche Form zu nutzen, mit dem Hinweis, dass davon auch Frauen umfasst seien. Unser Argument: Die überwiegende Mehrheit der Auszubildenden ist weiblich, dann ist es doch folgerichtig, durchgängig die weibliche Form zu verwenden und die anderen sind davon erfasst. Und so wird es jetzt auch gemacht. Das ist eine wichtiges Signal.

Wahlmöglichkeit beim Endgerät

Die Arbeitgeberseite wollte außerdem alleine entscheiden, ob es künftig Tablets, Notebooks oder andere mobile Endgeräte für die dienstliche und private Nutzung für Auszubildende geben wird. Unserer Forderung war, dass die Auszubildenden selbst die Wahl haben sollen, mit welchem Gerät sie am besten arbeiten können. In den Verhandlungen wurde klar, dass auch diese Variante Probleme mit sich bringen kann. Deshalb haben wir Helios einen Kompromiss vorgeschlagen: Die Entscheidung, welche Geräte ausgegeben werden, soll durch Abstimmung zwischen Helios und der jeweiligen Berufsfachschule getroffen werden. Dadurch kann das technische Endgerät passend zum Ausbildungskonzept des Standorts und Ausbildungsberuf ausgewählt werden. Das wäre eine passgenaue Lösung. Helios will diesen Vorschlag nun prüfen.

Kostenfreies mobiles Endgerät für alle nach der Ausbildung

Helios hat vorgeschlagen, dass Auszubildende mit einer Ausbildungszeit unter drei Jahren nach der Ausbildung ihr Endgerät übernehmen können, allerdings sollen sie dafür noch etwas bezahlen. Das ist für mindestens dreijährig ausgebildete Kolleg*innen anders vorgesehen. Diese sollen das Gerät, das sie zu Ausbildungsbeginn erhielten, dann kostenfrei übernehmen können. Uns ist wichtig, dass alle Auszubildenden – unabhängig von der Dauer ihrer Ausbildung – am Ende der Ausbildung ein Endgerät kostenfrei erhalten können. Wir haben vorgeschlagen, dass die Azubis, die weniger als drei Jahre Ausbildungszeit haben, wählen können und kostenfrei ein gut erhaltenes, älteres Gerät bekommen können. Das erscheint uns auch ökologisch sinnvoll. Diese Möglichkeit prüft Helios nun.

Nah dran an den Themen der Azubis

Mit guten Argumenten, praktischen Beispielen aus dem Alltag von Auszubildenden und hoher Fachlichkeit konnten wir bei der Arbeitgeberseite punkten. Wir sind gespannt, was die Prüfungen ergeben.

Wie geht's jetzt weiter?

Obwohl eine Nutzungsvereinbarung für die technischen Geräte Bestandteil des Tarifvertrages sein soll, konnte Helios hier keinen Entwurf vorlegen. Für uns ist klar, auch den prüfen wir genau, sobald er uns vorliegt.

Bis Ende März will Helios uns eine Rückmeldung zu unseren Forderungen und Kompromissvorschlägen geben. Dann gibt es einen weiteren Verhandlungstermin.

Bis zum Abschluss eines neuen Tarifvertrages gilt die bisherige Vereinbarung aus dem Jahr 2009: Die Auszubildenden bekommen ein Notebook.

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