IB bietet Null Komma Null

04.03.2022

ver.di fordert mehr Gehalt für alle Beschäftigten –  Arbeitgeber bietet zum Verhandlungsauftakt Null Komma Null an

Am 3. März 2022 haben zwischen ver.di, GEW und dem Internationalen Bund die Verhandlungen über mehr Geld für alle Beschäftigten ab dem 1. Januar 2023 begonnen. Schnell wurde klar, dass die Vorstellungen zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften weit auseinanderklaffen. Nur mit deiner Unterstützung können wir die Tarifverhandlungen voranbringen.

Lebensmittel- und Benzinpreise, Mietnebenkosten oder Mieten sind auf einem Rekordniveau und steigen weiter an. Niemand kann vorhersehen, welche Auswirkungen der Krieg in der Ukraine auf die wirtschaftliche Situation auch in Deutschland haben wird. Im Februar allein betrug die Inflationsrate 5,5 Prozent. Klar ist: Damit das Geld zum Leben reicht, braucht es mehr Geld für die Beschäftigten beim Internationalen Bund.

 

Unsere Forderungen:

  • Einheitliche Anhebung aller Tabellenentgelte
  • Inflationsausgleich mit einem deutlichen Schritt in Richtung TV-L
  • Mitgliedervorteilsregelung in Höhe von 300 €
  • Anhebung Weihnachtsgeld für langjährig Beschäftigte
  • Weitere Verbesserungen für Beschäftigte im AMDL-Bereich
  • Überleitung mit Höhergruppierungen in die neuen Tätigkeitsmerkmale
  • Verhandlungsverpflichtung BAV
  • Laufzeit 12 Monate

 


Arbeitgeber bietet nichts an

Die gewerkschaftlichen Forderungen sind mehr als berechtigt. Dennoch lehnte der Arbeitgeber beim Verhandlungsauftakt sämtliche Forderungen rigoros ab. Nicht nur, dass er diese Gehaltssteigerungen für die Beschäftigten als nicht finanzierbar zurückweist – nicht mal den Inflationsausgleich will er sicherstellen. Denn man wisse nicht, wie die Inflation in 2023 aussehen würde. Der Internationale Bund will lieber in seiner alt bewährten Angebotsstrategie weitermachen. Das hat bislang immer gut funktioniert.

Der Arbeitgeber setzt sogar noch eines drauf: Ihm schwebt vor, die Entgelte im AMDL-Bereich zukünftig nicht mehr an den Mindestlohn in der Weiterbildung zu koppeln. Seiner Meinung nach haben Steigerungen im Mindestlohn nichts mit den Tabellenentgelten beim Internationalen Bund zu tun. Schließlich liege man in allen Werten über dem Mindestlohn. Dementsprechend seien weitere Verbesserungen, nicht darstellbar und werden konsequent abgelehnt.

Fakt ist: Die Arbeitgeber wollen wieder zwischen den Tabellenentgelten weiter differenzieren.

Fakt ist: Einen Inflationsausgleich soll es nicht geben.

Fakt ist: AMDL- Beschäftigte keine weiteren Verbesserungen geben, eher Verschlechterungen.

Fakt ist: An eine Mitgliedervorteilsregelung wollen die Arbeitgeber nicht ran.

Fakt ist: Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll mehr als 12 Monate sein, eher wieder 3 Jahre.

Bei allen anderen Forderungen haben sie lediglich zugesagt, diese zu beraten. Ob es dazu ein Angebot geben wird, ließen sie vollständig offen.

Die Forderungen sind berechtigt

Insbesondere in der Pandemie habt ihr großartiges geleistet. Ständig neue Anforderungen an die tägliche Arbeit habt ihr gemeistert und es war nicht immer leicht. Eure gute Arbeit sorgt dafür, dass der Laden auch in schwierigen und herausfordernden Zeiten läuft. Ihr tragt mit eurer Arbeit dazu bei, dass der Internationale Bund als Unternehmen und Arbeitgeber bislang durch die Corona-Pandemie gekommen ist und auch weiter kommt. Hinzu kommt, dass die Abstände zu anderen Tarifverträgen noch deutlich über 10 Prozent betragen. Teilweise sogar um die 20 Prozent. Daher braucht es einen deutlichen Schritt zur Angleichung.

Neue Tätigkeitsmerkmale treten zum 1. Januar 2023 in Kraft

Nach nunmehr siebenjährigen Verhandlungen haben wir endlich mit den Arbeitgebern neue Tätigkeitsmerkmale für die Eingruppierung vereinbaren können. Die Überleitung in diese neuen Tätigkeitsmerkmale muss noch geregelt werden. Hier gibt es weitgehend Einigkeit, allerdings sollen die, die eine Höhergruppierung über mindestens zwei Entgeltgruppen erhalten, große Verschlechterungen hinnehmen. Die Arbeitgeber schrecken sogar nicht davor zurück, dass es durch eine Höhergruppierung eine Rückstufung von zwei Stufen geben soll und dadurch es weniger Geld geben könnte. Das lehnen wir entschieden ab!

Wie geht es nun weiter?

Die Tarifkommission wird am 11. März den Verhandlungsauftakt bewerten und unsere weitere Vorgehensweise beraten. Die Tarifverhandlungen werden am 31. März fortgesetzt.

Sicher ist: Damit die Tarifverhandlungen vorwärtsgehen, braucht es die Unterstützung der Beschäftigten! Es geht nur gemeinsam. Zeigen wir den Arbeitgebern mit kreativen Aktionen, was wir von diesem Verhandlungsauftakt halten.

 


veröffentlicht/aktualisiert am 8. April 2022

 

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