Arbeitgeber, geht´s noch?

29.10.2021

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder will von Wertschätzung für Gesundheitsbeschäftigte nichts wissen. Jetzt muss aus den Betrieben Druck kommen.

Die Beschäftigten der Kliniken vollbringen nicht nur in der Pandemie Höchstleistungen. Gerade in den Unikliniken und Landeskrankenhäusern hat sich die Belastung nochmals deutlich verschärft. Zu Recht wurden Gesundheitsbeschäftigte von den Menschen in diesem Land beklatscht. Doch wenn es nach der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) geht, kommt nach dem Klatschen die Klatsche. Statt Wertschätzung bringt der TdL-Verhandlungsführer Reinhold Hilbers (CDU) den Beschäftigten Unverschämtheiten entgegen:

  • 300 Euro mehr und einen Verhandlungstisch für Gesundheitsbeschäftigte? Unnötig, findet Hilbers und spricht von einer »zeitweisen Belastung«.
  • Fachkräftemangel? Gebe es allenfalls in »Spezialbereichen«, behauptet der TdL-Chef.

  • Inflationsausgleich? Obwohl die Preise so stark steigen wie seit 28 Jahren nicht, hält Hilbers einen Ausgleich nicht für nötig.

  • Lohnerhöhungen? Sollten sie zu hoch ausfallen, droht der CDU-Politiker mit Arbeitsplatzvernichtung.

  • Arbeitsvorgang? Will die TdL weiter ändern und damit massive Verschlechterungen bei der Eingruppierung erreichen.

Wertschätzung? Fehlanzeige! Widerstand ist angesagt!

 

Hülya Özkurt

Hülya Özkurt

Was ist das für eine Logik, mit Stellenabbau zu drohen, wenn die Lohnerhöhung ›zu hoch‹ ausfällt? Die Patientenzahlen steigen permanent. Wenn wir die Menschen gut versorgen wollen, brauchen wir mehr Beschäftigte. Und die gewinnen wir nur mit einer angemessenen Bezahlung. Ich arbeite mit krebskranken Menschen. Alle meine Kolleginnen und Kollegen leisten ebenfalls anstrengende und verantwortungsvolle Tätigkeiten. Das verdient Anerkennung – auch finanziell.

Hülya Özkurt ist Medizinische Fachangestellte im Westdeutschen Tumorzentrum am Uniklinikum Essen.

 

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