Mit Streiks und Aktionen haben die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes einen respektablen Tarifabschluss erkämpft. Dazu zählen eine nach Entgeltgruppen gestaffelte Corona-Prämie zwischen 300 und 600 Euro sowie besondere Verbesserungen für die Pflege. Das haben auch die fast 700.000 Beschäftigten der Caritas verdient.
Bei Bund und Kommunen ist eine harte Tarifauseinandersetzung zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber haben versucht, die Corona-Krise zu nutzen, um langfristig Reallohnverluste und weitere Verschlechterungen durchzusetzen.
Das haben die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst abgewehrt. Das Tarifergebnis ist ein respektabler Abschluss unter schwierigen Bedingungen. Er beinhaltet neben einer Corona-Prämie und einer schrittweisen Ost-West-Angleichung der Arbeitszeiten auch eine Pflegezulage und erhöhte Zuschläge bei Wechselschicht und in der Intensivmedizin (Details siehe Rückseite).
Schulterschluss
Beschäftigte der Caritas haben die Tarifbewegung bei Bund und Kommunen unterstützt. Die Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission (ak.mas) hat sich den ver.di-Forderungen angeschlossen und den Schulterschluss mit den Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst demonstriert – ein wichtiges Zeichen, denn gemeinsam können wir mehr bewegen.
Jetzt kommt es darauf an, dass das Tarifergebnis im öffentlichen Dienst auch bei der Caritas zur Geltung kommt – mindestens. Selbstverständlich sind auch weitergehende Verbesserungen möglich. Doch auch in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Oktober legten die Arbeitgeber in der Arbeitsrechtlichen Kommission kein Angebot vor und forderten stattdessen Verschlechterungen bei Arbeitszeiten und Urlaub.
Die Caritas ist am Zug
Ist das die Anerkennung dafür, was die Beschäftigten in den Caritas-Einrichtungen auch und gerade während der Pandemie leisten? Spielen die Arbeitgeber weiter auf Zeit, kann die Corona-Prämie nicht mehr steuer- und abgabenfrei ausgezahlt werden. Dafür muss sie schnellstmöglich beschlossen und noch in diesem Jahr überwiesen werden. Die Caritas ist am Zug.
»Die Beschäftigten von Bund und Kommunen haben mit ihrem Tarifabschluss vorgelegt. Die Caritas sollte jetzt nachziehen. So schaffen wir einheitliche Bedingungen und Verbesserungen für alle. Ob bei kirchlichen oder öffentlichen Trägern – auf das Engagement der Beschäftigten kommt es an. Gerade jetzt, da die steigenden Infektionszahlen die Einrichtungen erneut vor große Herausforderungen stellen. Wenn Arbeitgeber von den Beschäftigten enorme Einsatzbereitschaft und Flexibilität verlangen, diese aber nicht angemessen entlohnen, dann passt das nicht zusammen. Was zusammen gehört, sind die Beschäftigten der Caritas und des öffentlichen Dienstes, die gemeinsam für eine gute Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen eintreten. Jetzt und auf Dauer.«
Sylvia Bühler ist im ver.di-Bundesvorstand zuständig für das Gesundheits- und Sozialwesen.
Kirchen, Diakonie und Caritas
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