Unsere Forderungen und Tools

10.12.2024

Am 24. Januar starten die Tarifverhandlungen bei Bund und Kommunen. Es geht um einiges. Klar ist: Unsere ambitionierten Forderungen können wir nur mit viel Kraft durchsetzen. Es hängt auch von dir ab. Mach mit!

 
Die Beschäftigten der Uniklinik Mannheim sind vorbereitet.

Mehr Geld für Beschäftigte und Auszubildende, zusätzliche freie Tage, bessere Bezahlung belastender Schichten sowie mehr Wahlmöglichkeiten zwischen Geld und Freizeit – mit diesen Forderungen geht ver.di in die Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen. Das haben die ehrenamtlichen Mitglieder der Bundestarifkommission nach Diskussionen in Betrieben und Dienststellen beschlossen.

Mindestens 350 Euro mehr

ver.di fordert eine Entgeltsteigerung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Azubis, dual Studierende und Praktikant*innen sollen 200 Euro pro Monat mehr erhalten.

Zu dem Gesamtvolumen gehört auch, dass belastende Schichten besser bezahlt werden sollen. So sollen die Zulagen für Schicht und Wechselschicht ebenso erhöht werden wie die Zuschläge für Überstunden sowie für Arbeit in der Nacht, an Feiertagen, am Samstag und Sonntag. Zudem fordert ver.di die Verdoppelung der Pauschalen für Rufbereitschaft.

Die Benachteiligung von Teilzeitkräften – deren Anteil im Gesundheits- und Sozialwesen besonders hoch ist – soll beendet werden, indem Überstundenzuschläge bereits bei Überschreitung der individuell vereinbarten Wochenarbeitszeit fällig werden. Aktuell sind Arbeitsstunden von Teilzeitbeschäftigten nur dann Überstunden, wenn sie über die Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten hinausgehen. Von den Arbeitgebern erwartet ver.di außerdem, dass Teilzeitbeschäftigte ein Recht auf Erhöhung ihrer Arbeitszeit bis zur Vollzeit haben.

Angleichung bei Kliniken und Pflegeeinrichtungen

Außer in Kliniken und Pflegeeinrichtungen werden im öffentlichen Dienst bei Arbeit in Wechselschicht die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen in die Arbeitszeit eingerechnet. Diese Ungleichbehandlung muss aufhören.

Gleichbehandlung will ver.di auch für Klinikbeschäftigte in Baden-Württemberg erreichen. Diese sollen künftig nur noch 38,5 Stunden pro Woche arbeiten – so wie es auch für alle anderen Beschäftigten in kommunalen Krankenhäusern der Fall ist.

Für alle Beschäftigte möchte ver.di drei zusätzliche freie Tage vereinbaren; für Gewerkschaftsmitglieder noch einen Tag mehr, denn sie sind es, die Tarifverträge überhaupt erst ermöglichen. Außerdem auf der Forderungsliste: mehr Wahlmöglichkeiten. Mit dem »Meine-Zeit-Konto« sollen Beschäftigte am Monatsende zwischen Geld, Arbeitszeitverkürzung oder zusätzlichen freien Tagen wählen können. Auf das Konto gebucht werden können Lohnerhöhungen, Zuschläge und vieles mehr.

 

Unser Werkzeugkasten


  • Den Hut aufsetzen

    Als Tarifbotschafter*in bekommst du Schulungen und schnelle Infos, mit denen du deine Kolleg*innen auf dem Laufenden halten und mobilisieren kannst.

     

  • Stärke testen

    Mit ihrer Unterschrift zeigen Beschäftigte, dass sie die Tarifforderungen unterstützen. Das dokumentiert, welche Kraft wir haben – sowohl nach innen als auch gegenüber Öffentlichkeit und Arbeitgebern.

     

  • Klinken putzen

    Bei Aktionen oder kleinen Warnstreiks gehen die Aktiven durch die Einrichtungen und sprechen ihre Kolleg*innen an: Was ist euch wichtig? Seid ihr dabei?

     

  • Marker setzen

    Wo sind im Betrieb wie viele ver.di-Mitglieder? Welche Bereiche sind, wenn es darauf ankommt, bereit zu streiken? Mit einer Betriebslandkarte erfassen die ver.di-Aktiven, wo sie stehen. Systematisch sprechen sie die Kolleg*innen an, die noch nicht organisiert sind.

     

  • Druck aufbauen

    Wenn sich am Verhandlungstisch nicht genug bewegt, ruft ver.di zu Warnstreiks und nötigenfalls zu einem Erzwingungsstreik auf. Wie viele Betriebe und Beschäftigte sich beteiligen, prägt entscheidend, welches Ergebnis am Ende herauskommt. 

     

  • Streugut ausbringen

    Flugblätter, Sharepics, kleine Videos und vieles mehr: ver.di stellt jede Menge Material zur Verfügung, mit denen du unsere Botschaften verbreiten kannst.

     

  • Sich Gehör verschaffen

    Die öffentliche Unterstützung und der politische Druck sind bei Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst entscheidend. Es gilt, deutlich zu machen: Die Beschäftigten bei Bund und Kommunen leisten unverzichtbare Arbeit, sie müssen angemessen bezahlt werden.

     

  • Farbe bekennen

    Die Arbeitgeber behaupten stets, unsere Forderungen seien unrealistisch. Wir sagen: Sie sind dringend nötig, um den öffentlichen Dienst zukunftsfest zu machen. Welche Deutung sich durchsetzt, hängt von uns allen ab. Ob in der Schlange beim Bäcker oder im Verein – Farbe bekennen!

     

  • Meter machen

    Es ist eine einfache Rechnung: Je mehr Beschäftigte sich gewerkschaftlich organisieren, desto mehr können wir erreichen. Wenn wir zusammen eine ordentliche Lohnerhöhung durchsetzen, ist der eine Prozent Mitgliedsbeitrag sofort wieder reingeholt. Sei dabei!

     

Mitgliederberatung

In allen Fragen, die Ihre Mitgliedschaft, eine Rechtsauskunft oder Tarifverträge betreffen, wenden Sie sich bitte an den für Sie zuständigen Bezirk. Diesen finden sie hier.

Allgemeine Fragen oder Anmerkungen zu ver.di beantwortet "ver.di Direkt" unter: 0800 83 73 43 3. Die Kolleginnen und Kollegen sind Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr und an Samstagen von 9 bis 16 Uhr für Sie da.