promedica

Anschluss nicht verpassen

22.07.2021

Im Vergleich mit dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes arbeiten wir bei promedica/Falck wöchentlich eine Stunde mehr, haben geringere Überstunden- und Nachtzuschläge, keine Wechselschichtzulage, nicht bis zu fünf Tage Zusatzurlaub für Nachtarbeit, nur die Hälfte der Jahressonderzahlung, kein Leistungsentgelt und keine betriebliche Altersvorsorge. Darum: Es geht besser bei promedica/Falck.

Die ver.di –Tarifkommission hat deshalb Informationsveranstaltungen und eine Beschäftigtenbefragung durchgeführt. Auf Grundlage dieser breit geführten Diskussion hat die Tarifkommission die Kündigung des Tarifvertrages zum 31. Dezember 2021 und die Forderungen beschlossen.

Befragungsergebnis Forderungsbeschluss

  • 72 Prozent der Befragungsteilnehmer*innen sind ver.di-Mitglied.
  • 91 Prozent sprechen sich für die Kündigung des Tarifvertrages aus
  • 90 Prozent halten Forderungen zu allen Themen, die deutlich von branchenüblichen Tarifverträgen abweichen, für wichtig.
  • Als weitere Themen werden Ideen zu Gesundheitsschutz, Familienfreundlichkeit und Arbeitsbedingungen im Allgemeinen genannt.

Forderungsbeschluss

  • Reduzierung der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit auf 39 Stunden,
  • Reduzierung der durchschnittlichen Wochenhöchstarbeitszeit auf 44 Stunden,
  • Erhöhung des Überstundenzuschlags auf 30 Prozent, des Zeitzuschlags für Arbeit am 24. und 31. Dezember ab 6:00 Uhr auf 35 Prozent, des Zeitzuschlags für Nachtarbeit auf 20 Prozent und die Einführung eines Zeitzuschlags für Arbeit an Samstagen von 13:00 bis 21:00 Uhr in Höhe von 20 Prozent,
  • Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 90 Prozent,
  • 30 Tage Erholungsurlaub ab dem ersten Beschäftigungsjahr,
  • Einführung von bis zu sechs Tagen Zusatzurlaub für Dienst zu ungünstigen Zeiten,
  • Einführung einer Wechselschichtzulage von 105 Euro und Schichtzulage von 49 Euro und
  • Einführung einer Infektionsschutz- und Gefahrenzulage in Höhe von 35 Prozent pro Stunde/Schicht.

Ferner erwarten wir die Vereinbarung von tarifvertraglichen Regelungen zur betrieblichen Altersversorgung mit Arbeitgeberbeteiligung und Regelungen zur Gesundheitsförderung z.B. mit der Einrichtung eines Gesundheitsfonds.

Wir wollen sehr frühzeitig Verhandlungen zur Weiterentwicklung unseres Tarif-vertrages an das Branchenniveau im Rettungsdienst führen. Die Verbesserung unseres Tarifvertrages hat für beide Seiten hohe Bedeutung.

Wir wollen sehr frühzeitig Verhandlungen zur Weiterentwicklung unseres Tarifvertrages an das Branchenniveau im Rettungsdienst führen. Die Verbesserung unseres Tarifvertrages hat für beide Seiten hohe Bedeutung

Wir hatten jeweils drei Termine erst im Juli, dann im September für den Verhandlungsauftakt ange-boten, die vom Arbeitgeber leider alle nicht realisierbar waren. Nun haben wir den 29. Oktober festgelegt. Somit könnten wir noch in diesem Jahr zu einem Ergebnis kommen.
Allerdings hat der Arbeitgeber sich im Rahmen der Terminfindung schon geäußert: „dass alle Forderungen, die zusätzliche finanzielle Belastungen vor dem 31.Dezember 2022 zur Folge haben, nicht verhandlungsfähig sind, außer es gibt entsprechende „Gegenfinanzierungen“ z. B. durch Arbeits-zeitverlängerungen, o.ä.“. Dies können alle Beschäftigten schon mal im Vorfeld selbst bewerten.

Tariffragen sind Machtfragen. Wir verschaffen uns Respekt!

Nur zusammen können wir das Ziel erreichen, dass wir für unsere hochqualifizierte, gesellschaftlich wichtige und anspruchsvolle Arbeit das bekommen, was wir verdienen. Retten wir uns selbst vor schlechten Arbeitsbedingungen und damit vor Überlastung durch unbesetzte Stellen – es macht kein anderer!
Über die Entwicklung der Tarifverhandlungen wird in Online-Konferenzen informiert. Dort werden wir auch darüber sprechen, welche Aktionen wir gemeinsam planen und durchführen, um dem Arbeitgeber die Situation im Rettungsdienst deutlich zu machen und ihn zu Verbesserungen zu bewegen.

mitmachen, mitbestimmen, mitentscheiden.

 

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