Tarifkommission nimmt Votum der Mitglieder ernst
Ergebnis in Stichworten:
Auszubildende: jeweils ab 01. Januar 2020 und 2021 + 80 €
Beschäftigte: Angleichung an die jetzigen Gehälter des TVöD in 3 Schritten (jeweils zum 01. Oktober 2020/2021/2022), Laufzeit bis 31. Dezember 2022 Nach Unterzeichnung des Tarifvertrages veröffentlichen wir die genauen Entgelttabellen.
Die ver.di-Mitglieder haben das Angebot der Arbeitgeber bewertet. Das Signal ist deutlich. 60 Prozent akzeptieren aufgrund der aktuellen Corona-Lage zähneknirschend die Verschiebung der Tariferhöhung auf den 1. Oktober 2020. 40 Prozent sprechen sich dagegen aus. Die Tarifkommission hat sich in einer Telefonkonferenz mit diesem Mitgliedervotum befasst und unter diesen schwierigen Bedingungen beschlossen, das Ergebnis anzunehmen und die Tarifverhandlungen damit zum Abschluss zu bringen.
Für uns ist jedoch klar: Zufriedenheit über einen Tarifabschluss sieht anders aus. Das Ergebnis des Mitgliedervotums verstehen wir als ein deutliches Signal der Beschäftigten an den Arbeitgeber: Wer trotz Corona wirtschaftlich gut da steht, für den gibt es erst recht keinen Grund, den Mitarbeiter*innen ihre Lohnerhöhungen vorzuenthalten.
Gerade in der Krise brauchen wir gute Tarifverträge. Die Beschäftigten, die die „Firma“ jetzt und zu jeder Zeit am Laufen halten, brauchen gute Arbeitsbedingungen, damit sie ihre systemrelevante Arbeit gut ausführen können. Nur davon zu reden, wie wichtig die Mitarbeiter*innen sind, hilft weder den Mitarbeiter*innen noch den Patient*innen. Den Worten müssen jetzt Taten folgen und an diesen werden wir den Arbeitgeber messen.
Wir bleiben dabei: Unser Tarifvertrag muss weiterentwickelt werden. Bei den Themen Arbeitszeit, Arbeitsbereitschaft, Urlaub, Jahressonderzahlung und auch beim Lohn liegen wir im Branchenvergleich deutlich zurück. Nach der COVID19-Pandemie werden wir daran erinnern und bereiten uns jetzt schon auf kommende Auseinandersetzungen vor. Applaus alleine reicht uns nicht aus. Wir fordern echte Anerkennung bei promedica!
Tariffragen sind Machtfragen.
Wir verschaffen uns Respekt!