Das ist dreist: Auch in der vierten Verhandlungsrunde am 20. Oktober hat die Sana-Spitze ein akzeptables Tarifangebot verweigert. Mehr noch: Den rund 10.000 Beschäftigten im Sana-Konzerntarifvertrag erst ab 2024 dauerhafte Lohnerhöhungen anzubieten, ist eine Provokation. Die Beschäftigten sind aufgerufen, hierauf die entsprechende Antwort zu geben: Mehr und länger streiken.
Die Preise explodieren. Um ihren Lebensstandard zu halten, brauchen die Beschäftigten der Sana-Kliniken eine ordentliche Lohnerhöhung. Und das nicht als Einmalzahlung, sondern dauerhaft. Denn die Preise steigen ebenfalls auf Dauer. Doch Sana will die Entgelttabellen erst 2024 (!) erhöhen, und auch dann nur um 100 Euro plus insgesamt vier Prozent. 2022 und 2023 soll es keinerlei dauerhaft wirkende Lohnerhöhung geben. Stattdessen will Sana seine Beschäftigten im Jahr 2023 mit zwölf Einmalzahlungen à 100 Euro abspeisen. Auch die angebotene Laufzeit ist ein schlechter Witz: 30 Monate bis Ende 2024. Damit gäbe es in den nächsten zwei Jahren keine Chance mehr, auf die weitere Preisentwicklung zu reagieren. Ein drastischer Reallohnverlust wäre damit unausweichlich. Die Beschäftigten fallen in ein tiefes Inflationsloch. Wertschätzung für die wichtige und extrem belastende Arbeit in den Kliniken? Fehlanzeige!
Auch das angebliche Sana-Top-Angebot von einmalig 4.500 Euro funktioniert nicht. In der letzten Verhandlungsrunde hat sich herausgestellt, dass Sana überhaupt nicht weiß, welche Beschäftigten welchen Pflegebonus bereits erhalten haben. Ein schlüssiges Konzept, wie mit den unterschiedlichen Zahlungen praktisch umgegangen werden soll, konnte Sana nicht vorlegen. Bei diesem Stochern im Nebel kann und wird ver.di nicht mitmachen.
Das alles ist respektlos und weit von einem einigungsfähigen Angebot entfernt. Die ehrenamtlichen Mitglieder der ver.di-Tarifkommission haben klargestellt: Bedingung für einen Abschluss ist eine dauerhafte Lohnerhöhung, die die Inflation zumindest annähernd ausgleicht.
Dafür haben Kolleg*innen in vielen Betrieben in den vergangenen Wochen demonstriert und gestreikt. Das war richtig gut, hat aber offensichtlich noch nicht gereicht, um die Sana-Spitze zu einem wertschätzenden Angebot zu bewegen. Deshalb weiten wir die Streiks aus.
Jetzt ist Zeit für mehr: Mehr Aktionen für mehr Geld. Mach mit!
Nächste Aktivenkonferenz am Freitag, den 11. November von 15:00 bis 17:00 Uhr
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veröffentlicht/aktualisiert am 25. Oktober 2022
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