Deutliche Lohnerhöhung

    Tarifeinigung mit SRH-Kliniken sieht deutlich mehr Lohn vor
    23.04.2023

    Pressemitteilung. Berlin, 21.04.2023. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die SRH-Kliniken haben heute eine Tarifeinigung erzielt, die in diesem und im nächsten Jahr eine deutliche Lohnerhöhung vorsieht sowie eine Inflationsausgleichszahlung in zwei Stufen. „Es waren zähe Verhandlungen, aber die jetzige Einigung mit SRH zeigt, dass der Druck aus den Betrieben wirkt. Das ist ein recht ordentliches Ergebnis für die rund 8.200 Beschäftigten im Konzerntarif der SRH“, sagte Sylvia Bühler, ver.di- Bundesvorstandsmitglied. Das gelte vor allem für die unteren Lohngruppen, da eine lineare Erhöhung mit einem Mindestbetrag von 300 Euro in zwei Stufen vorgesehen ist. Die Tarifkommission hat sich für die Einigung ausgesprochen. Nun werden bis zum 15. Mai 2023 die ver.di-Mitglieder befragt, wie sie dazu stehen. 

    Im Einzelnen sieht die Regelung vor, dass die Löhne vom 1. Juli dieses Jahres um fünf Prozent, mindestens aber um 150 Euro steigen. Die gleiche Erhöhung erfolgt dann noch einmal zum 1. Juli 2024. Die Ausbildungsentgelte steigen insgesamt wie gefordert um 200 Euro, ebenfalls in zwei Schritten jeweils zum 1. Juli. Außerdem erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung. Sie beträgt zum 1. Juni dieses Jahres 1.000 Euro und zum 1. Januar nächsten Jahres 500 Euro. Auszubildende bekommen entsprechend 300 und 200 Euro. „Es war uns sehr wichtig, dass es für die Löhne am unteren Ende der Tabelle einen Mindestbetrag gibt, denn hier tun den Beschäftigten die enormen Preissteigerungen finanziell besonders weh“, sagte Bühler. 

     

    Die Tarifeinigung enthält weitere Verbesserungen wie die höhere Eingruppierung der Medizinisch-technischen Assistent*innen in der Radiologie und Endoskopie, die Erhöhung der Praxisanleiter*innenzulage von 50 auf 150 Euro sowie die Aufwertung der Leitungstätigkeiten in der Pflege mit einem Plus von bis zu 500 Euro. Als Erfolg wertet Bühler außerdem die besondere Anerkennung langjähriger Beschäftigter. Sie sollen bis zu vier zusätzliche Urlaubstage erhalten, wenn sie 20 Jahre und länger bei SRH arbeiten. „Das ist ein gutes Signal für die langjährig Beschäftigten“, sagte Bühler.

    Insgesamt bedeutet die reine Tabellenerhöhung je nach Entgeltgruppe und Stufe zwischen zehn und 14,8 Prozent mehr Geld. Die Einigung sieht eine Laufzeit von 21 Monaten ab dem 1. April dieses Jahres vor. Der Konzerntarifvertrag gilt für 8.200 Beschäftigte der 12 SRH-Kliniken und Reha-Einrichtungen. 

     

    SRH-Gesundheitszentrum Bad Wimpfen

    Leider hat die SRH-Spitze bis zum Schluss darauf beharrt, die Reha-Klinik Bad Wimpfen von den Tariferhöhungen auszunehmen. Dort gelten die bisherigen Regelungen des Konzerntarifvertrags weiter. Der Arbeitgeber hat sich dazu verpflichtet, über die weitere Lohnentwicklung in Bad Wimpfen zu verhandeln. ver.di verfolgt weiterhin das Ziel, die Abkopplung der Kraichgauer Reha-Klinik vom Konzerntarifvertrag zu verhindern. Ob das gelingt, hängt von der Bereitschaft der Kolleg*innen ab, sich zu organisieren und Druck aufzubauen.

     

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