EU-weit für Soziale Dienste

12.12.2023
Erste Sitzung Sozialer Dialog Soziale Dienste in Brüssel

Sozialer Dialog für Soziale Dienste in Brüssel gestartet

Brüssel, 12.12.2023. Die Sozialpartner sind heute in Brüssel zur ersten Sitzung für den neuen Sozialen Dialog für Soziale Dienste zusammengekommen. ver.di ist als Mitglied von EPSU entscheidend daran beteiligt. EPSU steht für European Federation of Public Service Unions, zu Deutsch Europäischer Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst, kurz EGÖD. Auf der Arbeitgeberseite stehen die Federation of European Social Employers und der Rat der Gemeinden und Regionen Europas.

Ziel ist laut EPSU die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für mehr als 9 Millionen Beschäftigte der Sozialen Dienste in Europa. Gleichzeitig setzen sich die Sozialpartner dafür ein, dass die Menschen in den 27 Mitgliedstaaten leichten Zugang zu Sozialen Diensten von möglichst hoher Qualität haben. Das erste Treffen sei ein wichtiger Schritt, um im Dialog mit den Vertreter*innen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer*innen zentrale Probleme zu lösen, erklärte EPSU in einer Pressemitteilung.

 

Wir haben uns als Arbeitgeber und Gewerkschaften ambitionierte Ziele gesetzt. Dazu gehört die Umsetzung der Empfehlungen zur Langzeitpflege. Dabei geht es um den Kampf gegen niedrige Löhne, eine geringe Quote von Tarifverträgen und einen Mangel an guten Jobs [...].

Dietmar Erdmeier, ver.di und Vize-Präsident des EPSU-Ausschusses für Gesundheit und Soziale Dienste

Eröffnet hatte die Sitzung der EU-Kommissar für Beschäftigung und Soziale Rechte, Nicolas Schmit. Es gebe einige Herausforderungen für den Sozialen Dialog in Europa, was unter anderem an immer weniger geführten Tarifverhandlungen deutlich werde. Die Sozialpartner müssten auch mehr in die politische Entscheidungsfindung eingebunden werden. Gerade der Sektor der Pflege sei ein Beispiel dafür, dass mehr getan werden müsse und könne. Der Soziale Dialog für die Sozialen Dienste könne hier einen wichtigen Beitrag leisten, sagte Schmit. Er setze darauf, dass die Sozialpartner im Rahmen des Sozialen Dialoges zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen würden.

Bereits bei der ersten Sitzung haben die Sozialpartner ein Arbeitsprogramm für die kommenden zwei Jahre beschlossen. Es hat vier Schwerpunkte:

  • das Halten und Anwerben von Beschäftigten in den Sozialen Diensten
  • das Unterstützen der Sozialpartner zum Aufbau von Kapazitäten
  • ein sozial verantwortliches öffentliches Auftragswesen für die Sozialen Dienste
  • die Begleitung der Europäischen Strategie für Pflege und Betreuung, insbesondere bezüglich des notwendigen Personals, den Fachkräften, und den erforderlichen Qualifikationen.

Die Aufgaben dienen alle den übergeordneten Prinzipien der Europäischen Säule Sozialer Rechte, deren Umsetzung die Mitgliedsstaaten 2021 beschlossen haben. Die Sozialpartner leisten laut EPSU damit ebenfalls einen Beitrag zur Europäischen Strategie für Pflege und Betreuung.

Zur vollständigen Pressemitteilung von EPSU (auf Englisch): 

https://www.epsu.org/article/european-sectoral-social-dialogue-committee-social-services-social-partners-come-together

 

Kontakt

  • Dietmar Erdmeier

    Be­rufs­ge­nos­sen­schaft Ge­sund­heits­dienst und Wohl­fahrts­pfle­ge (BGW), Ar­beits- und Ge­sund­heits­schutz

    030/6956-1815