Am Krankenhausaktionstag am 21. Februar nehmen sich die Beschäftigten der Krankenhäuser die Pause, die ihnen zusteht. Wozu das alles? Niko Stumpfögger, Bereichsleiter Betriebs- und Branchenpolitik in der ver.di-Bundesverwaltung, zu dieser unkonventionelle Protestform:
Im ver.di Nachtdienst-Check haben 70,6 % der Beschäftigten angegeben, dass sie keine Pause machen konnten. Von denen, die allein auf Station arbeiten, waren es 77,9 %. Der Grund ist klar: zu wenig Personal. Im Tagdienst ist es nicht besser. Am 21.2.2017 machen die Beschäftigten in Krankenhäusern bundesweit auf diesen Zusammenhang aufmerksam. So kann es nicht weitergehen! Die Arbeitgeber haben die Beschäftigten in eine Situation gebracht, in der sie ihre Arbeit nicht schaffen können. Deshalb fällt die gesetzliche Pause und die Erholung aus. Wir brauchen Pause, wir brauchen mehr Personal. Das ist unsere Botschaft an die Politiker/innen und an die Arbeitgeber.
Wir gehen das Thema am Aktionstag mit verschiedenen Aktionsformen an. Die einen gehen mit Protest vors Haus, schicken Fotos und Briefe an die Bundestagsabgeordneten, wenden sich an die örtliche Presse. Die anderen gehen über die Stationen und Bereiche und sprechen mit ihren Kolleginnen und Kollegen, wie wir die Situation ändern können. Wieder andere verlangen von ihrem Vorgesetzten und vom Arbeitgeber, dass er die Arbeit so organisiert, dass am Aktionstag alle ihre gesetzliche Pause machen können.
Pausen sind „Ruhepausen“, das heißt: eine echte Unterbrechung der Arbeitszeit. Ihr Zweck ist die kurze Ruhe und Erholung. Stattdessen wird im Krankenhaus oft nicht Pause gemacht, sondern auf eine Art Einspringdienst in Wartestellung umgeschaltet. Je mehr Last die Arbeit mit sich bringt, desto wichtiger ist die kurze Erholung. Fehlt die Pause, so ist das Gift für die Gesundheit, zumal für Menschen, die unter hoher Anspannung arbeiten. So entsteht eine gefährliche Überanstrengung, gefährlich auch für Patient/innen.
Hier ist Eigeninitiative gefragt. Auch wer noch nie eine Aktion gemacht hat, kann mit Hilfe unseres Handlungsleitfadens starten. In vielen Häusern sind aber auch schon ver.di Vertrauensleute an der Vorbereitung. Jede/r kann sich einklinken. Natürlich unterstützen auch die Gewerkschaftssekretär/innen von ver.di. Unsere Aktionsvorschläge sind so einfach, dass jede/r ihr/sein Material nach dem Handlungsleitfaden selbst erstellen kann. Wer Zeit sparen will, nutzt unsere Druckvorlagen. Unsere Kolleginnen und Kollegen in den ver.di-Bezirken helfen weiter oder unser Aktionsbüro (030/6956-1813 Kerstin Motz).
(alle Plakate als Druckvorlagen in A2, PDF, mit 3 mm Beschnittrand)
Bereichsleiter Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft
030/6956-2006
matthias.neis@verdi.de
Mitarbeiterin Gesundheitswesen/Gesundheitspolitik
030/6956-1813
kerstin.motz@verdi.de
Im ver.di-Mitgliedernetz findet ihr alle Materialien zur Bewegung. In der Gruppe "Klinikpersonal entlasten" findet ihr die Handlungsleitfäden.