Die Beschäftigten fordern mit ihrer Gewerkschaft ver.di seit Jahren Vorgaben für eine bedarfsgerechte Personalausstattung im Krankenhaus. Für die Pflege haben wir mit der Einführung der PPR 2.0 einen großen Erfolg, einen wichtigen Zwischenschritt erzielt. Unsere bundesweiten spektakulären Aktionen und die Kämpfe in Kliniken für mehr Personal und Entlastung haben dazu maßgeblich beigetragen. Mit der PPR 2.0 lässt sich der Pflegepersonalbedarf ermitteln, also wie viele Pflegepersonen für eine gute Versorgung tatsächlich gebraucht werden – schwarz auf weiß, anhand fester Kriterien.
Am Ende kommt es aber nicht nur darauf an, zu wissen, wie viel Personal da sein müsste. Es braucht auch verbindliche Vorgaben und Maßnahmen, damit sich die Pflegepersonalsituation tatsächlich bessert. An diesem Ziel halten wir fest.
Seit Oktober dieses Jahres müssen Krankenhäuser gemäß der PPR 2.0 systematisch ihren Pflegepersonalbedarf erfassen und jedes Quartal zentral melden. Damit ihr überprüfen könnt, wie es um die Pflegepersonalbesetzung bei euch im Haus steht, gibt es den PPR 2.0-Rechner von ver.di – jetzt als Web-App. Sie steht allen ver.di-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung. Ihr könnt sie ganz einfach auf dem Smartphone, dem Tablet oder Desktop-Rechner nutzen.
Habt ihr den PPR 2.0-Rechner von ver.di geöffnet, gebt ihr Folgendes ein:
Mit dem PPR 2.0-Rechner von ver.di könnt ihr das Verhältnis zwischen der notwendigen Anzahl an Pflegepersonen und der tatsächlichen Pflegepersonalbesetzung auf eurer Station feststellen. Euch wird für den Tagdienst der Erfüllungsgrad der PPR 2.0 in Prozent angezeigt. Das eingebaute Ampelsystem macht die Situation sofort sichtbar. Hier ein paar Beispiele:
Ihr könnt euch die genaue Auswertung eurer Berechnungen mit dem PPR 2.0-Rechner von ver.di als Excel-Tabelle herunterladen. Darin findet ihr unter anderem die der Berechnung zugrunde gelegten Pflegeminuten, die zu besetzenden Schichten und die Anzahl der gearbeiteten Stunden des anwesenden Pflegepersonals.
Überraschen euch die Ergebnisse? Bestätigen sie eure Vermutungen? Sprecht darüber im Team, mit Kolleginnen und Kollegen der anderen Stationen. Bei einer Betriebsversammlung/Personalversammlung/Mitarbeiterversammlung könnt ihr eure Ergebnisse zusammentragen und gemeinsam beraten, welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden können.
Mit den Ergebnissen aus dem PPR 2.0-Rechner habt ihr Zahlen an der Hand, die ihr für Gespräche mit dem Arbeitgeber nutzen könnt. Wenn die Ampel auf gelb oder rot steht, könntet ihr ein verbindliches Ausfallmanagement oder einen ausreichend großen Springerpool einfordern.
1Pflegehilfskräfte laut PPR 2.0 sind Pflegeassistent*innen, Medizinzische Fachangestellte, Anästesietechnische Angestellte und Notfallsanitäter*innen.
Der PPR 2.0-Rechner ersetzt nicht die offiziellen Eingaben, die ihr auf Station machen müsst. Der Rechner soll euch helfen, den Pflegepersonalbedarf unabhängig vom Arbeitgeber schnell überblicken zu können. Und zwar genau für einen bestimmten Tag.
Die eingegebenen Daten werden nicht gespeichert, zwischengespeichert oder an Dritte weitergegeben. Sobald der PPR 2.0-Rechner geschlossen oder aktualisiert wird, werden alle bis dahin getätigten Eingaben gelöscht. Wenn ihr Ergebnisse als Excel-Tabelle herunterladet, liegt die Verantwortung für die Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Vorgaben bei euch.
Fragen?
Dann meldet euch gern unter: gesundheit-soziales-bildung@verdi.de
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