Mehr Kompetenz für die Pflege

ver.di begrüßt die von der Bundesregierung geplante Stärkung der Kompetenzen in den Pflegeberufen. Wichtig ist, dass der Rahmen dafür auch stimmt.
22.02.2024

Die Kompetenzen der Pflegeberufe sollen gestärkt werden. Dazu hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 19. Dezember 2023 vorläufige Eckpunkte vorgelegt. ver.di begrüßt das Vorhaben ausdrücklich. Es ist höchste Zeit, dass Pflegefachpersonen das, was sie können, in der Praxis auch umfassend einsetzen dürfen. Dazu gehört die selbstständige pflegebezogene Ausübung von Heilkunde.

Die Stärkung der Pflegeberufe ist eine zentrale Voraussetzung für die Verbesserung der Versorgungsqualität. Mehr eigene Gestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten sind dafür wichtig, auch um die Berufszufriedenheit zu erhöhen. Doch damit der von Lauterbach angekündigte »Neustart für die Pflege« gelingt, müssen die Arbeitsbedingungen auch insgesamt attraktiver werden. Hierfür braucht es vor allem Entlastung und genug Personal: Die Anzahl der Pflegefachpersonen muss sich an dem tatsächlichen pflegerischen Bedarf bemessen. Zusätzliche Aufgaben im Bereich der Heilkunde müssen sich in der Personalbemessung niederschlagen. Und es braucht dafür einen rechtssicheren Rahmen.

Wesentlich ist, dass beruflich ausgebildete Pflegefachpersonen gestärkt und ihnen Spezialisierungsmöglichkeiten eröffnet werden. Dafür sind einheitliche und transparente Weiterentwicklungsmöglichkeiten nötig sowie eine stärkere Standardisierung der Weiterbildungen – am besten bundesweit einheitlich. Zumindest sollten die Länder gemeinsame Eckpunkte und zentrale Qualifizierungsanforderungen für Weiterbildungen in den Pflegeberufen vereinbaren. Beruflich qualifizierten Pflegefachpersonen muss der Einstieg in eine hochschulische Ausbildung nahtlos ohne Hürden offenstehen.

ver.di hat ihre Einschätzungen zu den Eckpunkten in die bisherigen Fachgespräche eingebracht und eine erste Positionierung vorgelegt. Diese bildet die Grundlage zur Begleitung des noch ausstehenden Gesetzgebungsprozesses und wird gegebenenfalls gemeinsam mit den zuständigen ver.di-Gremien weiterentwickelt.

Mitte Februar 2024 fand ein konstruktiver und reger Austausch zwischen ver.di-Kolleg*innen aus den verschiedenen Versorgungsbereichen mit der zuständigen Fachabteilung des Bundesgesundheitsministeriums statt. ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler bekräftigte, dass die Weiterentwicklung und Stärkung der Pflegeberufe für die Gewerkschaft einen hohen Stellenwert habe. Ganz klar: Wir bleiben dran!

 

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